Digital:Unter einem Dach

Springer vermarktet seine Digitalangebote jetzt mit RTL - der Grund: Die Werbemärkte sind zuletzt deutlich unter Druck geraten. Ein großer Teil der Anzeigen wandert zu großen und international agierenden Internetunternehmen.

Von Caspar Busse

Vor drei Jahren haben sich die Fernsehsender von RTL und das Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr - beide gehören zum Bertelsmann-Konzern aus Gütersloh - zusammen getan und ihre Vermarktung gebündelt. Ad Alliance heißt der neue Anbieter, der 2016 gegründet wurde. Er bietet Werbekunden und Media-Agenturen Werbeplätze bei den RTL-Sendern und bei Magazinen wie Stern oder Brigitte an. 2017 ist auch Spiegel-Media mit Titeln wie Spiegel und Manager-Magazin dazu gekommen, Gruner + Jahr hält eine Beteiligung von knapp 25 Prozent am Spiegel-Verlag. Das Ziel: Einen sogenannten Cross-Media-Vermarkter zu schaffen, der also Online, Print und Bewegtbild umfasst.

Nun wächst Ad Alliance extern weiter, denn von September 2019 wird Ad Alliance auch Dienstleister der Media Impact, das ist die Vermarktungsorganisation von Axel Springer und der Essener Funke-Mediengruppe. Zunächst geht es lediglich um die digitalen Medienmarken der beiden Verlage, also nicht um die Vermarktung der gedruckten Ausgaben, heißt es. Dabei sind dann unter anderem Bild und Welt, das Online-Wirtschaftsangebot Business Insider, aber auch Funke-Angebote wie hoerzu.de. Media Imapct wird gleichzeitig und weiterhin selbst aktiv sein.

Die Werbemärkte sind zuletzt deutlich unter Druck geraten, denn ein großer Teil der Anzeigen wandert zu großen und international agierenden Internetunternehmen wie Google, Amazon und Facebook ab, die Werbung für Konsumenten individuell schalten können und damit inzwischen Milliardenumsätze machen. Eine engere Zusammenarbeit großer Medienhäuser gilt bislang als eine mögliche Antwort auf die teilweise übermächtige Konkurrenz.

© SZ vom 22.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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