Diebische Postbeamte in Italien:"Hmm, vielleicht ist ja was Wertvolles drin"

Mit versteckten Kameras ist die italienische Polizei einem groß angelegten Diebstahl von Geld, Kreditkarten und Schecks bei der Post auf die Spur gekommen.

17 Beschäftigte eines Briefverteilzentrums bei Mailand wurden wegen Unterschlagung angeklagt, wie Giovanni Pepe von der Postpolizei mitteilte.

Gegen 23 weitere Angestellte werde ermittelt. Die Bande soll über mehrere Jahre hinweg insgesamt mehrere hundert Millionen Euro erbeutet haben.

Nachdem die Leitung des größten italienischen Postverteilzentrums Verdacht geschöpft hatte, schleuste die Polizei sechs Beamte als angebliche Briefsortierer ein und installierte mehrere versteckte Kameras, eine davon auf der Toilette.

Mit versteckter Kamera gefilmt

Die Aufnahmen zeigten laut Pepe, wie Arbeiter Sendungen öffneten, den Inhalt an sich nahmen und die Umschläge in Fetzen zerrissen. Der Fernsehsender Sky TG24 berichtete, wenn ihnen der Inhalt wertlos erschienen sei, hätten sie ihn mitsamt Umschlag die Toilette heruntergespült.

Die als langsam und uneffizient verschrienen italienischen Postler legten dabei ein erstaunliches Tempo an den Tag. Ein Beschäftiger sei mit einer lukrativ erscheinenden Sendung auf die Toilette gegangen "und in zwei Minuten war sie geöffnet und der Umschlag in kleine Stücke zerrissen", berichtete der Polizeidirektor.

Die Diebe hätten oft Bargeld erbeutet. Die Nachrichtenagentur ANSA berichtete, häufig sei das gestohlene Geld für wohltätige Zwecke bestimmt gewesen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: