Die spinnen, die Finnen:Der weltschnellste Frauen-Schlepper

Zum 16. Mal trugen in Finnland Männer aus zehn Nationen ihre Frauen um die Wette. Schon zum dritten Mal ging der WM-Titel an ein Team aus dem Gastgeberland: an einen Rechtsanwalt und - kopfüber - seine Partnerin.

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Was diese beiden Finnen da treiben ist nichts als knallharter Sport - Jani Juntunen (rechts) steht es ganuso ins Gesicht geschrieben. Mit Jaana Haavikko auf dem Buckel rannte Juntunen am Samstag mit 46 anderen Paaren aus zehn Ländern um den Titel des Weltmeisters im Ehefrauen-Tragen. Zum 16. Mal fand dieser Wettkampf in Sonkajärvi statt, einem Dorf etwa 500 Kilometer nordöstlich von Helsinki.

Wife carrying world championships in Sonkajarvi, Finland 2011

Quelle: AP

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Das Rennen, bei dem die Kombatanten auch Hürden überspringen müssen, geht auf eine örtliche Legende zurück: Der Räuber Herkko Rosvo-Rinkainen soll Ende des 19. Jahrhunderts in den umliegenden Dörfern nicht nur Lebensmittel geraubt haben, sondern auch Frauen. Heute bringen die teilnehmenden Männer allerdings ihre eigenen Frauen mit. Erfahrene Teams bedienen sich der sogenannten estnischen Technik: Der weibliche Teil des Teams hängt dabei kopfüber auf dem Rücken des männlichen.

16th Wife Carrying World Championships in Sonkajärvi, Finland

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So interpretierte denn auch dieser englische Teilnehmer das Gentleman-Gebot, seine Frau auf Händen zu tragen, ganz auf die estnische Art. Die Gattin von Ian Bisset, Anna Suchy, stammt übrigens aus Deutschland. Auch Teilnehmer aus den USA, Russland und Israel waren dabei. Auf der 253,5 Meter langen Strecke mussten sie auch ein Wasserbecken durchqueren.

Wife carrying world championships in Sonkajarvi, Finland 2011

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Auf den Rängen in Sonkajärvi jubelten 6500 Zuschauer den Tragenden und Getragenen zu, von oben brannte die skandinavische Sommersonne. Der Wettkampf wurde schließlich denkbar knapp entschieden - nur mit einem Vorsprung von 79 Hundertstelsekunden ...

16th Wife Carrying World Championships in Sonkajärvi, Finland

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... konnten Taisto Miettinen und Kristina Haapanen ihren Weltmeistertitel verteidigen - zum dritten Mal in Folge. In nur einer Minute und 73 Hundertstelsekunden legten die beiden Finnen die Strecke zurück und konnten so zum wiederholten Mal den Titel für das Gastgeberland behaupten. In diesem Jahr seien die Bedingungen wegen des tiefen Wasserbeckens und der schwierigen Wetterverhältnisse besonders hart gewesen, sagte der 46-jährige Miettinen, im richtigen Leben Rechtsanwalt. "Es herrschten 30 Grad Celsius, das war zuviel für mich." Seinen Erfolg führte Miettinen auf hartes Training zurück. So sei er mit Skischuhen laufen gegangen, um seine Beinmuskeln zu trainieren. Mit seiner Partnerin ist er im übrigen nicht verheiratet. Haapanen ist lediglich eine gute Freundin, die ihn seit sechs Jahren zu den Wettkämpfen begleitet.

© sueddeutsche.de/AFP/leja/beu
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