Die Adventsfrage (7):Darf man Kerzen am Adventskranz austauschen?

Adventskalender Illustration

Illustration: Steffen Mackert

Das beantwortet Prof. Dr. Stephan Wahle, Liturgiewissenschaftler an der Universität Freiburg.

Protokoll: Anna Ernst

Liturgiewissenschaftler Prof. Dr. Stephan Wahle, Universität Freiburg:

"Als Theologe muss ich sagen: Es gibt dazu keine Bestimmung. Das liegt daran, dass der Adventskranz aus der Volkskultur heraus entstanden ist. Begonnen hat alles zwischen 1830 und 1840 in einem Hamburger Waisenheim. Damals wurde mit den Kindern an jedem Tag eine Kerze entzündet. Als der Hausbrauch sich weiter verbreitet hat, entstand der Kranz mit nur noch vier Kerzen. In den Kirchen hat sich der Adventskranz vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg durchgesetzt. Heute ist er ein fester Bestandteil und wird in der katholischen Kirche gesegnet.

Aber natürlich wird in Kirchen auch mal eine Kerze ausgetauscht - schon aus Pragmatismus. Ich persönlich fände es schön, wenn man die neue Kerze vielleicht noch an der alten entzündet. Am Ende der Adventszeit kann man vielleicht die noch nicht niedergebrannten Kerzen weiterverwenden - zum Beispiel in Gedenken an liebe Menschen. Ein Adventskranz ist ja mehr als nur Dekoration."

Haben auch Sie eine Frage zur Vorweihnachtszeit? Schreiben Sie uns: adventsfragen@sz.de. Alle bisherigen Fragen und Antworten finden Sie unter sz.de/adventsfrage.

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