Süddeutsche Zeitung

Deutscher auf Südsee-Insel getötet:Verdächtiger stellt sich Polizei

Sein Lebenstraum - eine Weltumseglung - endete für einen Deutschen vor sechs Wochen mit einem grausamen Tod in der Südsee. Der Hauptverdächtige hat sich nun den Behörden gestellt.

Knochenreste und verbrannte Kleidung sorgten vor sechs Wochen weltweit für Aufsehen: Sie gehörten einem deutschen Abenteurer, der auf der Südseeinsel Nuku Hiva verschwunden war. Der Mann fiel aller Wahrscheinlichkeit nach einem Gewaltverbrechen zum Opfer, schnell gab es auch Gerüchte über Kannibalismus.

Nun hat sich der mutmaßliche Mörder der Polizei gestellt. Das verlautete aus polynesischen Justizkreisen, die einen Bericht der Zeitung Les Nouvelles de Tahiti bestätigten. Die Polizei hatte seit dem 10. Oktober nach dem 31-jährigen Einheimischen gefahndet. Zuvor hatten Ermittler Knochenreste, Zähne und Kleidung des 40-jährigen Deutschen entdeckt. Der Mann war zuletzt in Begleitung des einheimischen Jägers gesehen worden. Gegen diesen wird nun wegen Totschlags, Entführung und sexueller Gewalt ermittelt.

Der Deutsche und seine Freundin hatten während einer Weltumsegelung mit ihrem Katamaran einen Zwischenstopp auf der Südseeinsel Nuku Hiva eingelegt. Nach Angaben seiner Freundin war der Mann auf Einladung des Einheimischen zu einer Tour in ein malerisches Tal aufgebrochen.

Nach einer Weile sei der Jäger allein aus dem Tal zurückgekehrt und habe der Frau berichtet, ihr Freund sei verletzt und bräuchte dringend Hilfe. Sie sei mitgekommen, doch plötzlich habe der Einheimische sie mit einer Waffe bedroht, sexuell belästigt und am Ende an einen Baum gebunden. Die Frau konnte sich allein befreien und alarmierte die Behörden, die später die Überreste des Seglers an einer Feuerstelle fanden.

Berichte, dass der Deutsche Opfer eines Kannibalen wurde, dementierte der polynesische Staatsanwalt José Thorel.

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