Die Deutsche Bahn hat am Mittwoch mit einem größeren Problem ihrer Ticket-Automaten zu kämpfen gehabt. Seit dem Morgen waren in ganz Deutschland viele Geräte wegen eines Computerproblems außer Betrieb. Wie viele der bundesweit etwa 6000 Automaten der Bahn betroffen waren, könne man nicht beziffern, sagte ein Sprecher der Bahn-Zentrale in Berlin. Am späten Vormittag sei die Störung dann behoben gewesen.
Sie sei "in den frühen Morgenstunden" aufgetreten und habe nach und nach immer mehr Anlagen erfasst, sagte der Sprecher. Tickets habe man aber weiter über die Internetseite der Bahn, die Bahn-App oder auch an den Schaltern in den Bahnhöfen lösen können - diese seien von der Störung nicht betroffen gewesen. Die Bahn verkauft nach eigenen Angaben inzwischen nur noch etwa jede fünfte Fahrkarte über einen ihrer Automaten, der Online-Vertrieb gewinnt Jahr für Jahr an Bedeutung.
"Dieser Automat ist vorübergehend außer Betrieb!", war am Mittwochmorgen an den Automaten auf den meisten Bildschirmen zu lesen. Auf anderen: "Bitte warten, der Automat wird hochgefahren...". In München etwa waren an mehreren S-Bahn-Stationen alle Geräte außer Betrieb, etwa am Hauptbahnhof oder am Marienplatz. Dort war zu beobachten, wie Passagiere ratlos vor den Geräten standen. Am Hauptbahnhof empfahl ihnen eine Bahn-Mitarbeiterin, in den Zug einzusteigen und dort ein Ticket zu lösen.
Wer das getan und im Zug dann einen Aufpreis habe zahlen müssen, bekomme diesen erstattet, wenn er sich an die Bahn wende, sagte der Sprecher. Eine Fahrkarte nachzulösen, ist bei längeren Strecken im Nah- und Fernverkehr zwar möglich, nicht aber immer innerhalb der städtischen Nahverkehrsverbünde. Wer etwa im Tarifgebiet des Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) ohne Ticket erwischt wird, kann nicht nachlösen, sondern muss 60 Euro zahlen, als sogenanntes "erhöhtes Beförderungsentgelt". Die Automaten der stadteigenen Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) waren von der Störung nicht betroffen.