Deutsche Bahn:Bodycams bald auch in Zügen

Sicherheit Deutsche Bahn

DB-Mitarbeiter im Juli bei einem Pressetermin in Berlin in Spezialwesten samt Mini-Kameras.

(Foto: dpa)
  • Die Deutsche Bahn ist sich nach einem Pilotversuch an Bahnhöfen sicher: "Mit der Bodycam wird nicht nur Beweismaterial bei Straftaten gesichert, sie schreckt auch Angreifer ab".
  • Deshalb sollen Sicherheitsmitarbeiter ab dem Frühjahr bundesweit auch in Zügen die Kameras tragen und testen.

Die Deutsche Bahn will ab dem kommenden Frühjahr bundesweit Sicherheitskräfte mit Körperkameras ausrüsten und diese auch in Zügen einsetzen. Vor allem an stark frequentierten Bahnhöfen, bei reisenden Fußball-Fans sowie Volksfesten und Großveranstaltungen sollten die Kameras zum Einsatz kommen, teilte der Konzern in Berlin mit.

Bestärkt fühlt sich die Bahn durch den Abschreckungserfolg während einer Pilotphase. Während des Anfang August gestarteten Versuchs an den drei Berliner Bahnhöfen Zoologischer Garten, Alexanderplatz und Ostbahnhof habe es während der etwa 3500 Einsatzstunden keinen einzigen Angriff auf die zwölf beteiligten Sicherheitsmitarbeiter gegeben und deutlich weniger Pöbeleien als sonst. Außerdem sei mit Hilfe der Kameras Beweismaterial gesichert worden.

"Unsere Sicherheitskräfte sind sich einig: mit der Bodycam wird nicht nur Beweismaterial bei Straftaten gesichert, sie schreckt auch Angreifer ab", erklärte DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke. Die Sicherheitskräfte aktivierten die Körperkameras, wenn ein Konflikt eskaliere oder eine Straftat beobachtet werde. Neben der Aufzeichnungsfunktion sei vor allem der eingebaute Monitor sehr wirkungsvoll. Die Angreifer sehen sich selbst im Bild und würden nach der Erfahrung der zwölf in der Pilotphase testenden Sicherheitskräfte dann von ihren Taten ablassen.

Auch nach der Ausweitung der Pilotphase spricht die Bahn aber weiter von einer "Erprobung". Die Zahl der Angriffe auf Bahn-Mitarbeiter hatte zuletzt stark zugenommen. Mehr als 1100 Mal waren Mitarbeiter des Konzerns in den ersten sechs Monaten des Jahres gewaltsam angegriffen worden. Neben den Körperkameras kündigte Bahn-Sicherheitschef Rischke im September an, Zugbegleiter mit Pfefferspray und Alarmgeräten auszustatten. Es solle außerdem mehrere Hundert Schutzhunde für die Sicherheitskräfte und Ausbildungseinheiten zu Deeskalation und Eigensicherung geben.

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