Süddeutsche Zeitung

Details zum Baby von Kate und William:Königliche Überraschung

Von wegen private Angelegenheit. Großbritannien fiebert der Geburt des Kindes von Prinz William und Herzogin Catherine entgegen. Das öffentliche Interesse am royalen Nachwuchs ist groß, trotzdem verrät der Palast offiziell keine Details. Inoffiziell allerdings schon.

Von Christian Zaschke, London

Die Geburt ihres Kindes sei eine zutiefst private Angelegenheit für Kate und William, sagte ein Palastsprecher in dieser Woche. Und weil die Angelegenheit in Wahrheit doch nicht ganz so privat ist, trat er vor der gesammelten Londoner Auslandspresse auf, um ein wenig über die Geburt zu plaudern. Das Kind der Herzogin und des Herzogs von Cambridge wird die Nummer drei der britischen Thronfolge sein, nach Prinz Charles und William. Es soll Mitte Juli zur Welt kommen.

Die Geburt wird im St.-Mary's-Hospital im Londoner Stadtteil Paddington stattfinden. Es gehört zu den Mysterien des britischen Königshauses, dass es dieses Detail zwar verrät, aber ausdrücklich darauf hinweist, dass es nie offiziell verkünden werde, wo die Geburt stattfindet. Äußerst inoffiziell sagte der Sprecher also, dass das Kind im Lindo-Flügel des Hospitals zur Welt kommen soll und der Gynäkologe der Königin, Marcus Setchell, dem Ärzteteam vorstehen wird. An gleicher Stelle ist Prinz William geboren worden, der an diesem Freitag seinen 31. Geburtstag feiert. Der private Lindo-Flügel unterscheidet sich vom Rest des staatlichen Krankenhauses zum Beispiel darin, dass er teilweise mit Teppich ausgelegt ist.

Ob es, wie manche Zeitungen spekuliert haben, eine Wassergeburt werde, wurde der Sprecher gefragt. Es ist übrigens üblich, dass Sprecher des Palastes nie mit Namen genannt werden. Der Sprecher reagierte mit leicht hochgezogener Augenbraue: "Sie werden verstehen, dass wir solche Details nie kommentieren. Aber Sie können ja mal auf meinen Kopf schauen." Dann schüttelte der Sprecher seinen Kopf durchaus würdevoll. Ganz offiziell konnte er verkünden, dass Kate und William das Geschlecht des Kindes nicht kennen. Die beiden hätten bewusst darum gebeten, darüber nicht informiert zu werden. Als Quelle für diese Information könne - anders als für die Information über den Ort der Geburt - der Palast genannt werden.

Ihren letzten öffentlichen Auftritt hat Kate am vergangenen Wochenende beim offiziellen Geburtstag von Königin Elisabeth absolviert. Sobald die Wehen einsetzen, wird die Öffentlichkeit informiert, bis zur Geburt gibt es anschließend keine weiteren Stellungnahmen seitens des Palastes.

Berichterstattung mit Feingefühl

Nach der Geburt unterzeichnen die Ärzte eine offizielle Bestätigung. Diese wird im Auto mit Polizei-Eskorte zum Buckingham Palace gefahren. Dort wird sie auf einer Staffelei platziert, welche wiederum auf den Vorhof des Palastes gestellt wird. Erst in diesem Moment erfährt die Öffentlichkeit das Geschlecht des Kindes. Wann der Name bekanntgegeben wird, ist offen. Bei William dauerte es eine gute Woche, bei seinem Bruder Harry wurde der Name am Tag der Geburt verkündet.

William hofft, bei der Geburt dabei sein zu können - wenn es seine Pflichten als Pilot eines Rettungshubschraubers der Air Force in Wales erlauben, wie es heißt. Die Daily Mail will erfahren haben, dass Kate im Kreißsaal unbedingt vertraute Gesichter um sich haben will. Da Williams Erscheinen nicht ganz sicher ist, habe sie auch ihre Mutter Carole und ihre Schwester Pippa gebeten zu kommen. Innenministerin Theresa May wird hingegen sicherlich nicht anwesend sein - die Praxis, dass das Innenministerium eine royale Geburt bestätigen muss, ist lange abgeschafft worden.

Der Palast hat die Medien darum gebeten, sich dem Thema "mit Feingefühl" zu widmen. Der Sprecher verwies auf den vergangenen Dezember: Damals war Kate mit Schwangerschaftsübelkeit ins Krankenhaus eingeliefert worden. Zwei Mitarbeiter eines australischen Radiosenders hatten im Hospital angerufen und sich als Königin Elisabeth und Prinz Charles ausgegeben und waren trotz ihrer auffälligen australischen Akzente von einer Krankenschwester auf Kates Station durchgestellt worden. Wenige Tage nach dem Scherzanruf hat sich die Krankenschwester das Leben genommen.

Wie Kate und William die Zeit nach der Geburt verbringen wollen, sei noch nicht bekannt, hieß es. Möglich sei, dass sie sich zum Sommersitz der Familie im schottischen Balmoral begeben. William wolle zwei Wochen Vaterschaftsurlaub nehmen und dann wieder arbeiten. Das sei bei der Air Force so üblich. Wann Kate wieder öffentliche Termine wahrnehme, sei ganz allein ihre Sache.

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SZ vom 21.06.2013/vs
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