Der GAU in Tschernobyl: Fotograf Igor Kostin:In der Hölle

Der Fotograf Igor Kostin hat Tschernobyl zu seinem Lebenswerk gemacht: Wie kein anderer hat er über Jahre hinweg die Folgen des Super-GAUs in der damaligen Sowjetunion dokumentiert. Eine Auswahl an Bildern.

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Quelle: Igor Kostin / Corbis / Kunstmann

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Der Fotograf Igor Kostin hat Tschernobyl zu seinem Lebenswerk gemacht: Wie kein anderer hat er über Jahre hinweg die Folgen des Super-GAUs in der damaligen Sowjetunion dokumentiert. Eine Auswahl an Bildern, von denen einige auch 2006 in dem Buch "Tschernobyl. Nahaufnahme" erschienen.

Mühsame Vorbereitungen. Fast alle Liquidatoren, die auf dem Dach von Block 3 arbeiteten, waren fünfunddreißig- bis vierzigjährige Reservisten, die zu "Manövern" einberufen worden waren. General Tarakanow gab den Befehl, die Bleiplatten abzunehmen, die die Büros der Regierungskommission verkleideten, um behelfsmäßige Schutzkleidung für sie anzufertigen. Diese war nur ein einziges Mal zu gebrauchen: sie "absorbierte" zuviel Radioaktivität.

Chernobyl - The Aftermath

Quelle: © Igor Kostin/Sygma/Corbis

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Das Riesenrad in der Geisterstadt: Einst wohnten knapp 50.000 Menschen in Pripyat. Die Nachbarstadt Tschernobyls war vor allem für die Arbeiter des Kernkraftwerks gebaut worden - sie war eine der jüngsten Sädte der damaligen UdSSR. Die radioaktive Verseuchung unter anderem wohl auch mit Plutonium dürfte die Stadt noch lange unbewohnbar machen. Die Halbwertszeit von Plutonium beträgt 24.000 Jahre. Nach diesem Zeitraum strahlt es immer noch halb so stark wie heute.

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Quelle: Igor Kostin / Corbis / Kunstmann

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Luftaufnahme des Kraftwerks Tschernobyl, kurz nach dem Unglück. Die Grobkörnigkeit ist auf die extrem hohe Strahlung zurückzuführen. Alle anderen Aufnahmen von Igor Kostin sind vollständig schwarz .

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Quelle: Igor Kostin / Corbis / Kunstmann

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Wenn man es sich nicht leisten kann, ein neues Leben anzufangen. Nach einer Reihe von Geburtsfehlern bei Menschen und Tieren hatte der sowjetische Staat der Bevölkerung der ländlichen Gebiete um Schytomyr die Umsiedlung angeboten. Doch diese Frau hat es vorgezogen, zu Hause zu bleiben und weiter von ihrer Landwirtschaft zu leben.

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Quelle: Igor Kostin / Corbis / Kunstmann

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Ein Opfer von Tschernobyl. 1988 findet Igor Kostin in einem weißrussischen Waisenhaus diesen Jungen. Nach der Veröffentlichung seines Fotos im Stern wird er von einer englischen Familie adoptiert, die ihn operieren und behandeln lässt.

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Quelle: Igor Kostin / Corbis / Kunstmann

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Er will nicht gehen. Trotz der hohen Strahlungswerte leisten einige Menschen Widerstand gegen die von den sowjetischen Behörden befohlene Evakuierung. Als er die Soldaten ankommen sieht, die beauftragt sind, sein Dorf zu begraben, hisst dieser Mann die Fahne der sowjetischen Ukraine und schreibt mit Kreide auf die Wand seines Hauses: "Genossen Soldaten! Passt auf, macht dieses Haus nicht kaputt. Wir wohnen hier." Und als ob einmal nicht genug wäre, schreibt er dasselbe noch ein zweites Mal ...

Chernobyl - The Aftermath

Quelle: © Igor Kostin/Sygma/Corbis

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Die Kinder leiden besonders unter aggressiven Strahlung, weil sich während des Wachstums ihre Zellen schnell teilen.

Chernobyl - The Aftermath

Quelle: © Igor Kostin/Sygma/Corbis

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Igor Kostin, Journalist und Photograph. Er war kurz nach dem Unglück in Tschernobyl und hat die Veränderungen dort in den Jahren drauf dokumentiert. Dabei wurde auch er verstrahlt, was er bis heute aber überlebte.

© sueddeutsche.de/hgn
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