Das Jahr 2011 in Bildern:Momente, die uns bewegten

Freude und Schmerz, Rührung und tiefes Entsetzen: Die Katastrophe von Fukushima und ein überraschendes japanisches Hoffnungszeichen, der Tod von Stars, aber auch die glamourösen Hochzeiten des europäischen Adels prägten das Jahr 2011.

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(Foto: dpa)

Freude und Schmerz, Rührung und tiefes Entsetzen: Die Katastrophe von Fukushima, das Schicksal des 13 Jahre alten Yunus aus Ercis und der Tod von Amy Winehouse gehören zu den Ereignissen, die 2011 die Welt veränderten. Anfang des Jahres bewegt das Schicksal eines bis dahin völlig unbekannten jungen Mannes die Fernsehnation: Samuel Koch war während der Wetten dass ...?-Sendung am 4. Dezember 2010 schwer gestürzt. Er hatte mit Sprungfedern an den Füßen über fahrende Autos springen wollen. Fast ein Jahr verbringt Koch in Spezialkliniken, er ist seit dem Sturz querschnittsgelähmt. Rechtzeitig zu Weihnachten 2011 wird der junge Mann nach Hause entlassen.

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(Foto: Reuters)

Am 11. März bricht die Apokalypse über Japan herein. Um 14.45 Uhr erschüttert ein Erdbeben mit einer Stärke von 8,9 auf der Richterskala weite Teile des Landes, zwei Stunden später bricht über den Norden ein Tsunami herein. Die zehn Meter hohe Welle überrolt zahlreiche Orte. Es ist eine Katastrophe ohne Beispiel: Bis zum Dezember zählen die Behörden knapp 16.000 Todesopfer, die meisten von ihnen in der Präfektur Miyagi.

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(Foto: REUTERS)

Als niemand glaubt, dass es noch schlimmer kommen kann, wird bekannt, dass ein Atomkraftwerk durch das Beben schwer beschädigt wurde; sein Name wird bald zum Synonym für die Katastrophe: Fukushima. In Block 1 bis 3 des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi kam es zur Kernschmelze. Große Mengen an radioaktiver Strahlung traten aus, mehr als 100.000 Menschen mussten aus der Umgebung des Kraftwerks evaukiert werden. Die Auswirkungen werden in Japan noch jahrzehntelang zu spüren sein. Die Nuklearkatastrophe sorgte weltweit für eine Neuausrichtung in der Energiepolitik. In Deutschland beschlossen Bundestag und Bundesrat am 30. Juni, schon 2022 gänzlich auf Atomstrom zu verzichten.

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(Foto: dapd)

Deutschland trauert um Knut: am 19. März wird der berühmte Eisbär leblos im Wasser des Bärengeheges im Berliner Zoo entdeckt. Nach seiner Geburt im Dezember 2006 hat das flauschige Raubtier die Herzen Tausender Tierfreunde erobert - sein Tod sorgt bei vielen für Fassungslosigkeit. Eine Obduktion ergibt, dass eine Hirnerkrankung schuld an Knuts plötzlichem Ableben war. Knuts Pfleger Thomas Dörflein war im September 2008 verstorben.

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(Foto: REUTERS)

Ganz Großbritannien - oder zumindest die englische Hauptstadt - versinkt im April in einem blau-rot-weißen Meer. In London steht die Hochzeit des Jahres an: Prinz William soll seine bürgerliche Braut Catherine Middleton heiraten. Die Vorbereitungen für das Event füllen schon Wochen im Voraus die Boulevarpresse: Welches Kleid wird Kate tragen? Wer steht auf der Gästeliste? Wohin geht die Hochzeitsreise?

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(Foto: REUTERS)

Am 29. April säumen Tausende Schaulustige die Straßen zwischen Westminster Abbey und dem Buckingham Palace. Im Beisein von Vertretern aller wichtigen Adelshäuser, von Elton John und den Beckhams hat sich das Traumpaar der europäischen Aristokratie das Ja-Wort gegeben. Das Kleid hatte der Duchess of Cambridge übrigens Sarah Burton auf den Leib geschneidert. Williams Cousine Beatrice wird dank ihres schrecklichen Huts berühmt, Catherines Schwester Philippa ("Pippa") dank ihrer gefälligen Rückansicht.  

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(Foto: dpa)

Im Mai und Juni sorgt aggressive Erreger für Panik in der Bundesrepublik: Enterohämorrhagische Escherichia coli, kurz Ehec. Fast 4000 Menschen infizieren sich mit den Keimen, die blutige Durchfallerkrankungen und Nierenversagen auslösen können. 53 Patienten erliegen der Epidemie, viele von ihnen in Norddeutschland. Experten suchen ratlos nach der Quelle des Erregers - Salat, Tomaten und Gurken geraten in Verdacht. Viel später erst lässt sich mit ziemlicher Sicherheit sagen: Der gefährliche Erreger kam wohl in Bockshornkleesamen aus Ägypten nach Deutschland.

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(Foto: REUTERS)

Ihre Trauung steht ein wenig im Schatten der königlichen Hochzeit in Großbritannien: Prince Albert von Monaco und Charlene Wittstock heiraten am 1. Juli vor dem Standesbeamten, einen Tag später kirchlich. Die Ehe zwischen der Schwimmerin aus Südafrika und dem feierfreudigen Prinz aus dem kleinen europäischen Fürstentum beginnt mit unschönen Gerüchten über eine angebliche außereheliche Vaterschaft Alberts und getrennte Hotelzimmer während der Flitterwochen.

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(Foto: dapd)

Vom 26. Juni bis 17. Juli findet in Deutschland die Fußballweltmeisterschaft der Frauen statt. DFB, Medien und Politik setzen alles daran, das Sommermärchen von 2006 wiederzubeleben. Mit einigem Erfolg: Das Finale verfolgen 15,3 Millionen TV-Zuschauer, weit mehr als erwartet.

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(Foto: dpa)

Die Titelverteidigerinnen aus Deutschland scheiden schon im Viertelfinale aus - was Fans enttäuscht und Trainerin Silvia Neid in die Kritik geraten lässt. Weltmeister wird im Elfmesterschießen zum ersten Mal die Mannschaft aus Japan. Die unterlegenen US-Amerikanerinnen waren als Favoritinnen in die WM gegangen. Den bleibenden Eindruck, den Torhüterin Hope Solo hinterließ, konnte auch das verlorene Elfmeter-Schießen nicht trüben.

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(Foto: AP)

Das Spaceshuttle Atlantis landet am 21. Juli zum letzten Mal auf dem Weltraumbahnhof von Cape Canaveral und beendet damit ein Ära. Seit dem letzten Apollo-Flug 1975 war das Spaceshuttle zum Symbol für die Raumfahrt-Ambitionen der USA geworden. Nur mit den Shuttles war der Aufbau der Internationalen Raumstation ISS möglich.

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(Foto: Getty Images)

Die Soul-Sängerin Amy Winehouse wird am 23. Juli in ihrer Londoner Wohnung tot aufgefunden. Die 27-Jährige sang nicht nur äußerst erfolgreich über Entziehungskuren (Rehab), sondern hatte auch selbst mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen.

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(Foto: dpa)

Fans aus aller Welt trauern um Winehouse, deren Todesursache erst zwei Monate später bekannt wird: In dem Oduktionsbericht, der im September veröffentlicht wird, heißt es, sie sei an einer Alkoholvergiftung gestorben. Am 4. Dezember wird posthum das Album Hidden Treasures veröffentlicht. Es wurde aus dem Nachlass der Sängerin produziert und belegte schon in der ersten Woche Platz fünf der US-Billboard-Charts.

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(Foto: REUTERS)

Norwegen unter Schock: Am 22. Juli explodiert im Regierungsviertel von Oslo eine Autobombe, zwei Stunden später richtet derselbe Attentäter auf der Insel Utøya ein Massaker in einem Jugendzeltlager an: Eineinhalb Stunden lang schießt Anders Behring Breivik auf die Jugendlichen, 68 von ihnen sterben. Insgesamt kommen bei den Anschlägen 77 Menschen ums Leben, Breivik wird noch am selben Tag verhaftet. Er gesteht die Tat und gibt rechtsradikale Motive an. Monate später wird er für unzurechnungsfähig erklärt. 

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(Foto: REUTERS)

Tagelang trauert das ganze Land um die getöteten Teilnehmer des Feriencamps der jungen Sozialdemokraten. Kronprinzessin Mette-Marit trifft nach der Gedenkeier am 24. Juli Hinterbliebene der Opfer. In der Folge gerät die norwegische Polizei zunehmend in die Kritik: Nach den ersten Notrufen habe es zu lange gedauert, bis die Einsatzkräfte die Insel im Tyrifjord erreichten.

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(Foto: dpa)

Im August brennt London: Eine Fahrzeugkontrolle eskaliert, Polizisten erschießen den 29 Jahre alten Mark Duggan. Ein Protestmarsch zwei Tage später wächst sich aus, am Ende der Nacht brennen im multikulturellen Stadtteil Tottenham Autos und Geschäfte, es kommt zu Plünderungen. In der kommenden Nacht weiten sich die Unruhen auf andere Stadtteile aus (im Bild: Croydon in Südlondon).

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(Foto: Getty Images)

Bei den Ausschreitungen kommen vier Menschen ums Leben, es ensteht ein Sachschaden in zweistelliger Millionenhöhe. Es gibt mehr als 1000 Festnahmen, in Schnellverfahren werden die meist jungen Angeklagten abgeurteilt. Soziale Probleme, politischer und wirtschaftlicher Verdruss hatten zu hoher Gewaltbereitschaft und schließlich zur Eskalation der Unruhen geführt.

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(Foto: dpa)

Abschied von einem ganz Großen: Vicco von Bülow alias Loriot stirbt am 22. August in seinem Haus am Ammersee. Der Komiker, der mit seinen Sketchen und Zeichnungen berühmt wurde, erliegt im Alter von 87 Jahren einer Herzschwäche.

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(Foto: REUTERS)

Vier Jahre lang saß die US-Amerikanerin Amanda Knox in einem italienischen Gefängnis. Sie war 2008 des Mordes an ihrer Mitbewohnerin Meredith Kercher für schuldig befunden und zu einer 30 Jahre langen Haftstrafe verurteilt worden. Am 3. Oktober 2011 jedoch wird das Urteil unter enormem Medieninteresse in zweiter Instanz aufgehoben, die 24-Jährige Knox freigesprochen. Sie reist zurück nach Seattle und sorgt mit der Vermarktung von Film- und Buchrechten für Furore.

Das Jahr 2011 in Bildern

Steve Jobs

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(Foto: REUTERS)

Am 5. Oktober trauert die Computerfachwelt um Steve Jobs. Der Mitbegründer des Computergiganten Apple erliegt den Folgen seines Krebsleidens. Mit neuen Technologien und fortschrittlichem Design revolutionierte Jobs immer wieder die digitale Welt.

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(Foto: dapd)

Am 24. August war Jobs nach seinem langen Leiden endgültig als Firmenchef von Apple zurückgetreten. Sein Tod einen Tag nach der Vorstellung des jüngsten iPhone-Modells schockiert Apple-Jünger weltweit. Zwei Tage nach seinem Tod wird der 56-Jährige auf einem Friedhof im kalifornischen Santa Clara beigesetzt.

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(Foto: Reuters)

Ein verheerendes Erdbeben erschüttert am 23. Oktober den Osten der Türkei. Mehr als 2000 Gebäude stürzen ein, die meisten von ihnen in der Stadt Van. Mehr als 500 Menschen kommen ums Leben. Der 13-jährige Yunus wird zum Gesicht der Katastrophe. Stunden nach dem Beben der Stärke 7,2 retten ihn Helfer aus den Trümmern, er wird zum Symbol der Hoffnung auf Überlebende. Später erliegt der Junge jedoch seinen Verletzungen.

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(Foto: REUTERS)

Doch immer wieder gibt es kleine Wunder: 46 Stunden nach dem Beben bergen Einsatzkräfte einen zwei Wochen alten Säugling aus den Trümmern von Ercis. Die Osttürkei wird immer wieder von schweren Erdbeben erschüttert.

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(Foto: REUTERS)

Überschwemmungen treffen Thailand ins Mark: Bangkok steht Ende Oktober unter Wasser - die Behörden mussten den Kampf gegen die Fluten aufgeben, nachdem Stauseen vollgelaufen waren und eine Springflut verhinderte, dass Wasser schnell ablief. Fast zwölf Prozent des Landes wurden zum schlimmsten Zeitpunkt überflutet. Nach bisher vorliegenden Schätzungen handelt es sich um das teuerste Hochwasser der vergangenen drei Jahrzehnte und ist für das Land selbst die größte Naturkatastrophe überhaupt. Auf acht bis elf Milliarden Dollar wurden die Folgekosten zuletzt geschätzt.

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(Foto: AFP)

Die vergessene Dauerkrise: Das schon oft geplagte Horn von Afrika erlebt eine seiner schwersten Hungerkrisen, nachdem zwei Regenzeiten in Folge nur sehr wenig Niederschlag brachten. Seit dem Sommer hat sich die Hungersnot zugespitzt - bis zu 13 Millionen Menschen in Somalia, Äthiopien, Kenia und Dschibuti brauchen weiterhin Hilfe. Auch diese Somaliere, die am 19. Juli 2011 in einem Flüchtlingscamp in Süd-Äthiopien aufgenommen wurden, gehörten zu den Ärmsten der Armen, die in diesem Jahr dringend Hilfe benötigten und weiter benötigen. Die UN sprach Ende September von der größten humanitären Notlage überhaupt - Spenden können Sie hier.

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(Foto: Getty Images)

An Weihnachten schließlich überraschte ein weiterer Todesfall: Denn Johannes Heesters wirkte mit seiner Lebensfreude schon fast unsterblich. Der Entertainer, der 108 Jahre alt wurde, hat wie kaum jemand für das Leben gebrannt - und stand hochbetagt auch noch auf der Bühne. "Ich bin gut durchgekommen", hat Heesters einmal über sein reiches Jahrhundertleben gesagt: "Es war ein großes Abenteuer."

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