TU Darmstadt:Vergiftete Getränke: Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes

Sechs Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht, nachdem sie aus Milch-Packungen und Wasserbehältern getrunken hatten, die mit einer unbekannten Substanz versetzt waren. Anschließend fühlten sie sich unwohl, und ihre Extremitäten verfärbten sich.

Im Fall eines mutmaßlichen Giftanschlags an der Technischen Universität Darmstadt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes. Die Polizei richtete die zunächst 40-köpfige Mordkommission mit dem Namen "Licht" ein, wie sie am Dienstag mitteilte. "Die Ermittlungen laufen derzeit auf Hochtouren und die Polizei tut alles, um zeitnah den oder die Verursacher zu ermitteln."

Am Montag waren nach Angaben der Polizei mehrere Menschen mit Vergiftungserscheinungen in Kliniken gebracht worden. Sie hätten sich unwohl gefühlt und Verfärbungen an Armen und Beinen gehabt. Um welchen Stoff es sich handelt, soll eine Laboranalyse zeigen. Auch weitere Lebensmittel und Getränke, die sich auf dem Campus befanden, werden untersucht. Die Polizei geht davon aus, dass mehrere Milch-Packungen und Wasserbehälter im Gebäude L201 auf dem Campus zwischen Freitag und Montag mit dem Stoff versetzt wurden. Besonders auffällig sei "der beißende Geruch der betroffenen Flüssigkeiten", hieß es am Montagabend.

Sechs Menschen, die zuvor in dem Gebäude etwas getrunken oder gegessen hatten, kamen am Montag mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus. Der Gesundheitszustand eines 30 Jahre alten Studenten sei weiterhin kritisch, hieß es am späten Abend. Die Polizei und das Präsidium der TU raten, keine Lebensmittel und Getränke zu essen oder trinken, die im mutmaßlichen Tatzeitraum in Räumen des Campus Lichtwiese gelagert waren. Wer am Montag im Gebäude L201 etwas getrunken oder gegessen habe und sich unwohl fühle oder wessen Extremitäten nun bläulich verfärbt seien, solle umgehend ärztliche Hilfe suchen. Im Fall von Verfärbungen solle man sich möglichst nicht bewegen und sofort den Notarzt anrufen.

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