Süddeutsche Zeitung

Dänemark:Eifersucht: 13-jähriger ersticht Altersgenossen

Ein Streit unter Kindern endet tödlich, und die Polizei im dänischen Sønderborg ist sich sicher, dass Eifersucht das Motiv war. Zeugin war das Mädchen, mit dem beide zusammen sein wollten: Es ist erst zwölf.

Ein 13-Jähriger aus Dänemark hat seinen gleichaltrigen Freund wohl aus Eifersucht erstochen. "Eine andere Erklärung für diese Tat gibt es nach unseren Erkenntnissen nicht", sagte Kriposprecher Hans Roost in Sønderborg. Beide Jungen waren in ein 12-jähriges Mädchen verliebt.

Nach Überzeugung der Polizei hatten sie deshalb über das Internet oder per Handy ein Duell ausgemacht "Sie wollten damit klären, zu wem das Mädchen gehört", sagte Roost. Zu den Zeugen der blutigen Auseinandersetzung vom Mittwochabend auf einem Rasenplatz in Sønderborg hatte auch das Mädchen gehört.

Täter nicht strafmündig

Die beiden Jungen hätten sich erst gestritten und irgendwann ein Handgemenge begonnen, berichtete Roost weiter. "Dann zog der Täter ein Messer und hat ein- oder zweimal zugestochen." Dabei habe er den anderen Jungen durch die Brust in die Lunge getroffen. Das Opfer wurde schwer verletzt in das Krankenhaus der dänischen Kleinstadt gebracht. Dort starb der Junge.

Der Täter lief sofort nach Hause und erzählte seiner Mutter, was passiert war. Die rief die Polizei an. Der 13-Jährige ist nach dänischem Recht noch nicht strafmündig. Er wurde bis auf weiteres in einer besonders gesicherte sozialpädagogische Einrichtung für Jugendliche untergebracht.

Fassungslose Bürger kommen zusammen

Die Polizei glaubt nach Angaben von Roost, dass sie ein "recht klares Bild vom Hergang und den Hintergründen" hat. "Jetzt wollen wir mit Hilfe der beiden Handys und der Computer bei ihnen zu Hause klären, wie und was genau die beiden verabredet haben."

Beide Jungen sollen schon vorübergehend in Heimen gelebt haben, Probleme mit der Polizei habe es aber nicht gegeben. Die im Grenzgebiet erscheinende deutschsprachige Zeitung Nordschleswiger berichtete, dass Freunde und Bekannte den Täter als "netten Jungen" beschrieben hätten. Am Tatort versammelten sich am Abend nach der Bluttat zahlreiche fassungslose Bürger. Mehrere legten Blumen nieder oder entzündeten Kerzen.

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dpa/grc
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