Süddeutsche Zeitung

Cybersex-Skandal:Porno-Verleger will Ex-Abgeordneten Weiner einstellen

Eindeutiges Angebot: "Hustler"-Gründer Larry Flynt will dem wegen einer Cybersex-Affäre zurückgetretenen US-Abgeordnete Anthony Weiner einen Job vermitteln. Er möchte damit ein Zeichen setzen - gegen "die Heuchelei, die in unsere Demokratie eingedrungen ist".

Der wegen einer Cybersex-Affäre zurückgetretene US-Abgeordnete Anthony Weiner hat von US-Porno-Verleger Larry Flynt ein eindeutiges Angebot erhalten. Flynt bot Weiner eine Anstellung in der Internet-Gruppe seiner Flynt Management Group an.

Der Gründer des Magazins Hustler stellte dem gefallenen Politiker in einem Brief ein um 20 Prozent höheres Gehalt in Aussicht, als er im Repräsentantenhaus verdient habe. Das Angebot sei "kein Scherz".

Weiners Rücktritt sei "das beste Beispiel für grundlosen politischen Druck und die Heuchelei, die in unsere Demokratie in Washington DC eingedrungen ist", schrieb Flynt in dem auf der Promi-Webseite TMZ veröffentlichten Brief. Die Vorfälle bezeichnete er als "politischen Kreuzzug".

Die Affäre um den demokratische Kongressabgeordnete Anthony Weiner war Ende Mai ins Rollen gekommen, als der 46-Jährige eine Nahaufnahme seiner eng anliegenden Unterhose mit verdächtiger Ausbeulung versehentlich über den Online-Kurznachrichtendienst Twitter ins Internet stellte.

Eigentlich war das erotische Foto für eine Studentin in Seattle bestimmt gewesen - Weiner hatte lediglich den falschen Knopf gedrückt.

Weiner hatte infolge des Cyber-Skandals seinen Rücktritt erklärt und sich für die "persönlichen Fehler" und die "peinliche Lage" entschuldigt, in die er seine Wähler und vor allem seine Ehefrau gebracht hatte. Der Politiker räumte ein, erotische Online-Kontakte mit mehreren Frauen gepflegt und anzügliche Fotos von sich verschickt zu haben.

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