Schauspieler vor Gericht: Cuba Gooding Jr. gibt sexuelle Belästigung zu

Mehr als 20 Frauen werfen dem Oscar-Preisträger sexuelle Gewalt vor. In einem Fall hat er sich nun schuldig bekannt und kommt wahrscheinlich um eine Haftstrafe herum.

Oscar-Preisträger Cuba Gooding Jr., 54, hat in einem Verfahren wegen Belästigungsvorwürfen seine Schuld eingeräumt. Im Gegenzug für das Eingeständnis kommt der Schauspieler nun voraussichtlich um eine Haftstrafe herum, wie die New York Times und andere US-Medien berichteten. Vor einem Gericht in New York räumte Gooding ein, im Jahr 2018 in einem Club in Manhattan einer Frau einen Kuss auf den Mund aufgezwungen zu haben, wie das Portal Deadline.com unter Berufung auf Gerichtsakten berichtete. Demnach räumte er in zwei weiteren Fällen ein, Frauen begrapscht zu haben. Er entschuldigte sich dafür, "jemals bei jemandem das Gefühl verursacht zu haben, unangemessen berührt zu werden".

Nach Anordnung des Gerichts muss Gooding mehrere Auflagen befolgen, etwa die seit 2019 laufenden Verhaltenskurse für sechs Monate fortsetzen und sich strafrechtlich nichts zuschulden kommen lassen. Wenn er die Vorgaben verletze, drohe ihm ein Jahr Haft, hieß es. Sein Anwalt Frank Rothman sagte laut Medienberichten: "Wenn er anständig bleibt, wird diese Beschuldigung in sechs Monaten zurückgezogen, und er wird am Ende dieser Angelegenheit kein Strafregister haben." Die Frau, die die Vorwürfe erhoben hatte, sagte vor Gericht, es sei "niederschmetternd", dass Gooding die Chance habe, nach sechs Monaten zur Tagesordnung überzugehen, während sie mit ihrem Trauma und den Gewalterfahrungen weiterleben müsse.

Der Schauspieler hatte sich im Juni 2019 der Polizei gestellt, nachdem eine Frau Belästigungsvorwürfe erhoben hatte. Zunächst bestritt Gooding die Vorwürfe und plädierte vor Gericht auf "nicht schuldig". Daraufhin meldeten sich zahlreiche weitere Frauen, insgesamt mehr als 20, mit Anschuldigungen zu Wort, auch in Kalifornien und Texas. Eine Frau warf Gooding vor, sie in einem Hotelzimmer zweimal vergewaltigt zu haben, sein Anwalt wies die Anschuldigungen als "falsch" zurück. Die meisten mutmaßlichen Vorfälle waren allerdings schon zu lange her, um noch strafrechtlich verfolgt werden zu können.

Gooding hatte 1997 für seine Rolle in "Jerry Maguire - Spiel des Lebens" einen Oscar als bester Nebendarsteller erhalten.