Costa del Sol:Deutscher bei Waldbrand in Spanien gestorben

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Bei einem Waldbrand nahe der spanischen Touristenhochburg Marbella ist offenbar ein 54-jähriger Deutscher ums Leben gekommen. Fünf weitere Menschen erlitten Verbrennungen und Rauchvergiftungen.

Bei Waldbränden an der südspanischen Costa del Sol ist offenbar ein Deutscher ums Leben gekommen. Fünf weitere Menschen wurden mit Verbrennungen oder Rauchvergiftung in Krankenhäuser gebracht. Unter ihnen war eine Mutter mit zwei Kindern, die in eine Höhle geflüchtet waren.

Ein Feuerwehrmann bei Löscharbeiten nahe Ojén. In dem Ort im Hinterland von Marbella soll ein Deutscher ums Leben gekommen sein. (Foto: AFP)

Das Todesopfer sei ein 54-jähriger Mann, berichtete die spanische Presseagentur Europa Press unter Berufung auf die Regierung der Provinz Málaga. Zunächst hatte man das Opfer für einen 78-jährigen Briten gehalten.

Das Auswärtige Amt in Berlin konnte die Angaben zunächst nicht bestätigen. Auch das deutsche Generalkonsulat in Malaga hatte zunächst keine Informationen über das Todesopfer.

Die Leiche sei sehr schwer zu identifizieren gewesen, sagte eine Sprecherin der Rettungskräfte. Das Opfer war am Freitag in einer Scheune im Ort Ojén unweit des Badeortes Marbella gefunden worden. Die Leiche sei zur Identifizierung in das gerichtsmedizinische Institut von Málaga übergeführt worden.

Der Brand war am Donnerstag bei Coín im Sierra-Negra-Gebirge ausgebrochen und hatte sich wegen des starken Windes und der hohen Temperaturen blitzschnell ausgebreitet. Mehr als 300 Feuerwehrleute und Freiwillige waren im Einsatz, zeitweise wurden sie von 150 Soldaten unterstützt. Die Behörden gehen von Brandstiftung aus.

Nach vorläufigen Schätzungen hat das Feuer eine Fläche von mindestens 1000 Hektar zerstört. Die Zeitung La Opinión de Málaga zitierte sogar Quellen, die von bis zu 5000 Hektar sprachen.

Schlimmste Dürre seit 70 Jahren

Die verbrannte Waldfläche liegt in einem ökologisch wertvollen Gebiet. Die bis zu 15 Metern hohen Flammen zerstörten auch eine bisher unbekannte Zahl von Häusern. In den vornehmen Außenbezirken des Badeortes Marbella wurden mehrere Villen ein Raub der Flammen.

Nach der schlimmsten Dürreperiode seit 70 Jahren, die Spanien im vergangenen Winter erlebte, wüten in dem Land in diesem Sommer besonders viele Brände. Seit Jahresbeginn zerstörten die Brände in Spanien nach Angaben des Agrarministeriums etwa 153.000 Hektar Wald. Das ist dreimal so viel wie im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.

© dpa/AFP/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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