"Costa Concordia":Bergungsteam findet acht Leichen

Die Suche im Wrack der "Costa Concordia" hatten die Taucher eigentlich schon vor Wochen aufgegeben. Doch nach gezielten Hinweisen von Überlebenden sind die Einsatzkräfte auf fündig geworden. Sie entdeckten die Leichen von acht Menschen.

Die Suche nach Vermissten im Wrack des Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia war eigentlich schon vor Wochen eingestellt worden - doch jetzt haben Taucher acht weitere Leichen entdeckt. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr waren gezielt Hinweisen von Überlebenden nachgegangen und sichteten vier Körper am Mittwochvormittag auf Deck vier der Concordia. Am späten Nachmittag berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Informationen aus dem Umfeld des Krisenstabes, dass noch einmal vier Tote gesichtet wurden.

Wie eine Sprecherin von Krisenstabschefs Franco Gabrielli sagte, wurden die Leichen im unter Wasser liegenden Teil des Wracks lokalisiert.

Die ersten drei der am Vormittag gefundenen Toten - ein Kind, eine Frau und ein Mann - wurden im Laufe des Nachmittags geborgen. Unter den Toten soll auch die fünfjährige Italienerin Dayana Arlotti aus Rimini sein, deren Schicksal in Italien viel Anteilnahme gefunden hatte. Sie war zusammen mit ihrem kranken Vater Williams auf der Kreuzfahrt. Dieser wird noch vermisst.

Zuletzt wurde von 15 vermissten Passagieren und Crewmitgliedern ausgegangen, darunter sechs Deutsche. Die meisten der 4200 Menschen an Bord überlebten das Unglück vom 13. Januar, insgesamt kamen vermutlich 32 ums Leben, als die Concordia vor der italienischen Insel Giglio auf Grund lief und Leck schlug. Bislang konnten allerdings erst 17 Leichen geborgen werden.

Die Rettungstaucher hatten ihre Suche nach Vermissten im überfluteten Teil des Schiffs eigentlich schon Ende Januar aus Sicherheitsgründen eingestellt. Möbel und andere Einrichtungsgegenstände blockieren die überfluteten Flure an Bord. Deswegen wurde unter anderem befürchtet, dass die Taucher nicht mehr aus dem Wrack herauskommen.

Gegen den Kapitän des Schiffes, Francesco Schettino, wird wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Havarie und Verlassen des Schiffes während der Evakuierung ermittelt. Parallel dazu laufen mehrere zivilrechtliche Verfahren.

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