"Costa Allegra" erreicht Seychellen:Im sicheren Hafen

Nach drei Tagen ohne fließend Wasser und Strom auf einem manövrierunfähigen Kreuzfahrtschiff haben mehr als 1000 Menschen die "Costa Allegra" verlassen. Die Touristen freuen sich auf eine Dusche, auf etwas zu essen - und darauf, endlich Urlaub zu machen.

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Passengers wave as the Costa Allegra cruise ship arrives in Seychelles Island

Quelle: REUTERS

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Nach drei Tagen ohne fließend Wasser und Strom auf einem manövrierunfähigen Kreuzfahrtschiff haben mehr als 1000 Menschen die "Costa Allegra" verlassen. Die Touristen freuen sich auf eine Dusche, auf etwas zu essen - und darauf, endlich Urlaub zu machen.

Die Tage der tropischen Hitze, des fehlenden fließenden Wassers und der Sandwiches sind für die mehr als 1000 Menschen an Bord vorbei: Am Donnerstagmorgen erreicht das manövrierunfähige Kreuzfahrtschiff Costa Allegra den Hafen Victoria auf Mahé, der Hauptinsel der Seychellen. Die Passagiere zeigen Triumphgesten, als Land in Sicht ist.

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Quelle: AFP

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Auf Mahé werden sie von zahllosen Journalisten aus aller Welt erwartet. Die Pressefotografen fotografieren die erschöpften Passagiere, die Passagiere fotografieren die Pressefotografen. Zum ersten Mal seit dem Zwischenfall am Montag gibt es Augenzeugenberichte davon, was passierte, nachdem im Maschinenraum des Schiffes ein Feuer ausgebrochen war.

A passenger cheers after alighting from the Costa Allegra cruise ship in Seychelles Island

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"Es war Mittagszeit, also waren alle beim Essen", berichtet der Kellner Terry Campbell. Einige Leute seien zur Tür gerannt, andere seien ruhig geblieben. "Die gesamte Crew ist zur Brücke gelaufen, um die Rettungsboote vorzubereiten", sagt der 32-jährige Honduraner. "Wir haben alles stehen und liegen gelassen." Zunächst, berichten Passagiere, habe noch ein Generator funktioniert. Dann "ging überhaupt nichts mehr", sagt Sebastian Veit, ein Tourist aus Schwäbisch Gmünd. Das Schiff war unbeweglich, es gab keinen Strom, keine Klimaanlage, kein fließend Wasser. Nun sind die Passagiere froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben - wie diese Frau.

Captain Niccolo Alba of the Costa Allegra cruise ship wipes his tears during a news conference in Seychelles

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"Ich konnte es nicht glauben, nach dem, was dem anderen Kreuzfahrtschiff passiert ist", sagt ein Passagier. "Ich habe mir schon vorgestellt, dass ich ins Wasser springen muss."  Auch dem Schiffspfarrer Camillo Testa gehen sofort solche Gedanken durch den Kopf. "Die Sorge war, dass wir mitten im Indischen Ozean mit all den Kindern und Senioren, die an Bord waren, das Schiff verlassen mussten, weit weg von den Seychellen, La Réunion und Mauritius", sagt der Geistliche nach der Rettung dem Sender Sky TG24. Kapitän Captain Niccolo Alba kann bei einer Pressekonferenz auf Mahé die Tränen nicht mehr zurückhalten.

People rest on the Costa Allegra cruise ship in this handout picture taken by one of the passengers

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Von Montagnachmittag an blieben die Menschen an Deck, in den Kabinen wurde es im tropischen Klima schnell unerträglich. "Wir haben alle quasi im Schwimmbad gelebt", sagt eine Passagierin. Zu Essen gab es Sandwiches, morgens, mittags und abends. Sie seien aber stets ausreichend mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln versorgt worden.

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Die Erleichterung im Hafen von Victoria ist groß am Donnerstagmorgen. Die Passagiere freuen sich auf eine Dusche, etwas zu essen, auf eine Klimaanlage.

A passengers walks with his luggage after alighting from the Costa Allegra cruise ship at Mahe port in Seychelles Island

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Manche freuen sich, über das Erlebte sprechen zu können, andere wollen nur noch ins Hotel. Viele Passagiere tragen Baseball-Mützen oder haben Handtücher um den Kopf, als sie in den Hafen einlaufen, andere fächeln sich ständig Luft zu.

'Costa Allegra' trifft auf den Seychellen ein

Quelle: dpa

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Mehr als 600 Urlauber waren in den 399 Kabinen und 13 Suiten untergebracht, darunter auch 38 Deutsche, 97 Österreicher und 90 Schweizer. Hinzu kam das Bordpersonal.

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Nach Angaben der zuständigen deutschen Botschafterin aus Kenia sind 300 Passagiere älter als 65 Jahre. "Von dem Schreck müssen sich die Leute jetzt erstmal erholen", sagt sie.

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Viele Passagiere werden gleich nach der Ankunft auf Mahé ausgeflogen. "Wir wollen möglichst schnell heim", sagt ein Tourist aus Deutschland.

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Doch nicht alle Passagiere der Allegra reisen sofort ab. "Die Reederei hat uns ein wirklich großzügiges Angebot gemacht, Respekt, da kann man sich nicht beklagen", sagt Sebastian Veit aus Schwäbisch Gmünd. Er wird noch zwei Wochen auf den Seychellen bleiben - und sich von der unfreiwilligen Abenteuerreise erholen.

© Süddeutsche.de/jobr/leja/gal
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