Resilienz:"Es hilft vor allem eine Zweigleisigkeit im Denken"

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Marc Wallert ist Resilienztrainier und sagt: "In Krisensituationen hilft, einander beizustehen" (Foto: dpa)

Corona-Zeit ist Krisenzeit. Marc Wallert hat bereits eine existenzielle Krise überlebt: Vor 20 Jahren saß er vier Monate lang in Geiselhaft. Ein Gespräch über die Balance zwischen Realismus und Hoffnung und darüber, warum Humor vor Todesangst schützt.

Von Mareen Linnartz

Vor 20 Jahren lebte Marc Wallert in Luxemburg als Unternehmensberater, reiste um die Welt, hatte mal Beziehungen und dann auch wieder nicht. 26 Jahre war er damals alt, sein unstetes Leben, das von außen so erfolgreich aussah, erfüllte ihn nicht. Ein Anruf seiner Eltern klang wie eine gute Möglichkeit, mal in Ruhe über die Zukunft nachdenken zu können: ob er nicht Lust hätte, sie bei einem Tauchurlaub auf Malaysia zu begleiten. Auf eine Insel, Sipadan, deren Beschreibung nach Paradies klang: Palmen, Strand, unfassbare Unterwasserwelt. Marc Wallert und seine Eltern wurden dort im März 2000 von Mitgliedern der islamistischen Terrorgruppe Abu Sayyaf entführt und auf der philippinischen Insel Jolo zusammen mit 18 weiteren Geiseln mehr als vier Monate lang bis zu ihrer Freilassung gefangen gehalten. Vater Werner Wallert, Geografielehrer in Göttingen, veröffentlichte anhand seiner Tagebucheintragungen kurz darauf ein Buch: "Horror im Tropenparadies". Nun beschreibt sein Sohn, der inzwischen als Vortragsredner und Trainer für Resilienz arbeitet, wie ihn die Entführung bis heute geprägt hat: "Stark durch Krisen. Von der Kunst, nicht den Kopf zu verlieren" (Econ-Verlag).

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