Containerschiff sinkt vor Neuseeland:"Rena im Todeskampf"

Aus dem havarierten Containerschiff "Rena" vor der Küste Neuseelands tritt weiter Öl aus. In der Nacht soll der Schlick die Küste erreichen. Die Verschmutzungen sollen zwar nicht ganz so dramatisch ausfallen wie im Oktober, als das Containerschiff havarierte, doch dafür versinkt das Schiff nun in den Fluten.

Aus dem Wrack des Containerschiffs Rena vor Neuseelands Küste treten erneut große Mengen Schweröls aus. Um den Öl-Schlick von den Ufern fernzuhalten, legten die Behörden am Dienstag vor dem Strand von Maketu etwa 50 Kilometer südlich des Unglücksortes schwimmende Barrieren aus. Helfer seien in Alarmbereitschaft, um sofort einzuspringen, sollten Öllachen in Küstengewässern auftauchen, teilte die Schifffahrtsbehörde MNZ mit. Sie fürchtet, dass Wrackteile und Container bis zu 160 Kilometer weit gespült werden können. In der Nacht zum Mittwoch soll das Öl die Küste erreichen.

"Die Rena ist eindeutig im Todeskampf", sagte der neuseeländische Umweltminister Mick Smith am in Tauranga. "Unsere Priorität ist es, die Umweltschäden so gering wie möglich zu halten." Er gehe aber davon aus, das nur noch weniger als zehn Tonnen Öl auslaufen können. Auch die Rettungskräfte erwarten, dass die Verschmutzung nicht so dramatisch wird wie im Oktober, als die Rena Leck geschlagen war. Der Unfall hatte die bislang größte Umweltkatastrophe in der Geschichte des Landes ausgelöst.

Das Wrack des Frachters liegt 22 Kilometer vor der Küste auf einem Riff. Es war am Wochenende in stürmischer See endgültig auseinander gebrochen. Das Heck mit vermutlich 400 Containern versank über Nacht weitgehend im Meer. Zu etwa einem Viertel ragte es noch aus dem Wasser. Der Bug liegt weiterhin auf dem Riff fest.

Bergungsspezialisten hatten versucht, das Heck mit einem Schlepper in eine stabilere Position zu ziehen. Das war misslungen. Kurz nach dem Unglück am 5. Oktober waren 360 Tonnen Schweröl, die dem Containerschiffs als Treibstoff dienten, ausgelaufen. Tausende Vögel verendeten und zahlreiche Strände wurden verschmutzt.

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