Süddeutsche Zeitung

Erdbeben in Türkei und Syrien:Zahl der Toten steigt auf 45 000 - Fußball-Profi geborgen

Nach der Erdbebenkatastrophe werden weiter zahlreiche Menschen in der syrisch-türkischen Grenzregion vermisst. Auch der ghanaische Fußball-Profi Christian Atsu gehörte dazu. Jetzt wurde sein Leichnam unter den Trümmern gefunden.

Zwölf Tage nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Totenzahl inzwischen auf über 45.000 gestiegen. Gut 264.000 Wohnungen wurden allein in der Türkei nach Behördenangaben zerstört. Zahlreiche Menschen werden immer noch vermisst. Dennoch konnten auch am Samstag - 296 Stunden nach dem ersten Beben - noch Überlebende gerettet werden. Helfer zogen drei Menschen, darunter ein Kind, aus den Trümmern eines Gebäudes in der südtürkischen Stadt Antakya, wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

Doch im Fall des vermissten ghanaischen Fußball-Profis Christian Atsu haben sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet. Der seit der Erdbeben-Katastrophe in der türkisch-syrischen Grenzregion verschollene 31-Jährige ist tot. Das berichteten lokale Medien am Samstag mit dem Verweis auf Atsus Manager.

Murat Uzunmehmet erklärte der Nachrichtenagentur DHA news, dass der Leichnam Atsus unter den Trümmern in der südtürkischen Provinz Hatay geborgen wurde. "Wir haben seinen leblosen Körper entdeckt. Seine Habseligkeiten werden noch rausgeholt. Auch sein Telefon wurde gefunden", sagte Uzunmehmet der DHA.

Ehemalige Klubs des Offensivspielers wie der FC Chelsea oder Newcastle United sprachen ihr Beileid aus.

Manager Nana Sechere postete die Nachricht auf Twitter: "Schweren Herzens muss ich allen mitteilen, dass die Leiche von Christian Atsu heute Morgen leider geborgen wurde. Mein tiefstes Beileid gilt seiner Familie und seinen Angehörigen. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um allen für ihre Gebete und ihre Unterstützung zu danken. Während wir die notwendigen Vorkehrungen treffen, bitte ich alle, die Privatsphäre der Familie in dieser sehr schwierigen Zeit zu respektieren."

Auch ehemalige Klubs des 60-maligen Nationalspielers sprachen ihr Beileid aus, unter anderen sein Klub Hatayspor: "Wir werden dich nicht vergessen, Atsu. Möge dein Platz im Himmel sein, schöner Mensch. Unsere Trauer ist unbeschreiblich. Ruhe in Frieden." Als Zeichen der Trauer änderte der Klub sein Twitter-Logo in Schwarz.

Zunächst war berichtet worden, dass Atsu lebend geborgen werden konnte, was unter anderem der ghanaische Fußball-Verband (GFA) bestätigte. Diese Nachricht erwies sich jedoch als falsch.

Atsu war im September zu Hatayspor aus der türkischen Süper Lig gewechselt. Der Verein kommt aus der Stadt Antakya nahe der türkisch-syrischen Grenze. Am Tag vor der Katastrophe hatte der 60-malige Nationalspieler gegen Kasimpasa das Siegtor zum 1:0 für seine Mannschaft erzielt.

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