SZ-Kolumne „Bester Dinge“:Wenn der Panda plötzlich bellt

Lesezeit: 1 Min.

Das zoologisch geschulte Auge erkennt: Hier handelt es sich keineswegs um einen gefährdeten Panda, sondern einen recht ungefährdeten Chow-Chow. (Foto: New York Post/Screenshot: SZ)

Ein chinesischer Zoo stellt eine seltene Art aus: als Pandas angemalte Hunde. Ihr Hecheln machte Besucher misstrauisch. Es ist nicht das erste Mal, dass in China an der Echtheit eines Bären gezweifelt wird.

Von Veronika Wulf

Pandabären sind flauschig und schwarz-weiß. So weit trifft das auch auf jene im Zoo von Shanwei in der südchinesischen Provinz Guangdong zu. Doch dann begannen sie zu hecheln, zu bellen und mit dem Schwanz zu wedeln, wie ein Video auf Douyin, dem chinesischen Tiktok, zeigt. Da wurden die Zoobesucher Medienberichten zufolge dann doch etwas misstrauisch, manche forderten ihr Geld zurück. Nachdem der Zoo diese sehr seltene Spezies kurzerhand als „Panda-Hunde“ bezeichnete, hat er nun zugegeben, dass es sich um angemalte Chow-Chows handelt.

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Mit echten Pandas betreibt China schon lange Außenpolitik, indem es die seltenen Tiere früher verschenkte und heute ausleiht. Durch die Panda-Diplomatie soll China im Ausland ein bisschen niedlich und kuschelig wirken. Doch im Land machen immer wieder Fake-Pandas von sich reden. Manche Chinesen halten sich die schwarz-weißen Chow-Chows als Haustiere. 2019 geriet ein Café in Chengdu in die Kritik, in dem man seinen Hund zum Panda umfärben lassen konnte. Und im Mai warfen chinesische Staatsmedien einem anderen Zoo – in Taizhou – vor, Besucher mit angemalten Chow-Chows zu täuschen. Die Begründung des Zoos: Man habe eben keine echten Pandas gehabt. Menschen würden sich ja auch ihre Haare färben.

Das ist es! Man nimmt einfach Menschen, der ein oder andere ginge mit dem passenden Fellfummel sicherlich als passables Lama oder halbwegs glaubwürdiger Gorilla durch. Natürlich hat auch damit ein chinesischer Zoo Erfahrung: 2023 löste das Video eines auf den Hinterpfoten stehenden Malaienbärs Spekulationen aus, ob es sich dabei nicht doch um einen Menschen handele, dem das Fellkostüm aufgrund fehlenden Bärenpopos eher faltig über die Hüften fiel. Eine Richtigstellung des Zoos aus Sicht des Bären („Ich möchte es noch einmal betonen: Ich bin ein Malaienbär“) mag nicht die überzeugendste Methode gewesen sein, um eine Nicht-Menschlichkeit zu beweisen. Doch auch ausgewiesene Bärenexperten versicherten internationalen Medien, dass es sich um einen echten, wenn auch faltigen Bären handele. Wenigstens einer.

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