Starke Regenfälle haben im Nordwesten Chinas Erdrutsche ausgelöst, bei denen mindestens 127 Menschen starben, etwa 1300 weitere werden nach Behördenangaben noch vermisst. Mehr als 20.000 Menschen wurden in der Provinz Gansu in Sicherheit gebracht.

Ministerpräsident Wen Jiabao reiste in die Krisenregion. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua meldete, kam es am Samstagabend im mehrheitlich von Tibetern bewohnten Bezirk Zhouqu zu mehreren Erdrutschen. Straßen und Brücken wurden zerstört, Telefon- und Stromverbindungen unterbrochen. Große Massen Schlamm, Müll und Geröll stürzten in den Hauptfluss des Gebiets, der über die Ufer trat.
Nach Angaben des Staatsfernsehens entsandten die Behörden fast 3000 Soldaten sowie rund hundert Ärzte und Sanitäter, um sich an der Suche und Bergung von Verschütteten zu beteiligen. In weiten Teilen der Region sei die Stromversorgung zusammengebrochen.
China erlebt in diesem Jahr als Folge immer neuer heftiger Regenfälle die schlimmsten Überschwemmungen seit zehn Jahren. Mehr als 2100 Menschen kamen dabei seit Januar ums Leben oder werden noch vermisst, mehr als 1,4 Millionen Häuser wurden zerstört. Mindestens zwölf Millionen Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.