Süddeutsche Zeitung

China:Behörden setzen Kopfgeld auf Piranhas aus

"Wie könnte man da widerstehen": Im Kampf gegen eine Piranha-Plage im Fluss Liujiang haben die chinesischen Behörden jetzt ein Kopfgeld auf jeden tot oder lebendig gefangenen Raubfisch ausgesetzt. Nun hoffen zahlreiche Angler auf ihr Glück - und das große Geld.

Mit einem Kopfgeld und kostenlosen Ködern versuchen die Behörden in China einer Piranha-Plage Herr zu werden. Der Liujiang-Fluss im Süden des Landes sei für Schwimmer gesperrt, nachdem dort einige der aggressiven südamerikanischen Raubfische gesichtet wurden, berichtete die China Daily. "Es ist furchtbar zu wissen, dass solche Fische in dem Fluss sind. Ich hoffe, sie fangen sie bald", sagte ein Bewohner der Stadt Liuzhou dem Blatt.

Die Stadtverwaltung setzte eine Belohnung in Höhe von 1000 Yuan (130 Euro) für jeden tot oder lebendig gefangenen Piranha aus. Daraufhin schwärmten Berichten zufolge zahlreiche Angler aus: "Mit dem Geld für drei Piranhas verdient ein Fischer so viel wie sonst im ganzen Monat. Wie könnte man da widerstehen", sagte ein Stadtbewohner der China Daily. Die Behörden verteilten zudem gratis Fleisch als Köder an die Fischer.

Allen Bemühungen zum Trotz wurden jedoch bislang keine Piranhas gefangen.

Auslöser für die Panik vor den Raubfischen ist ein Zwischenfall Anfang dieser Woche: Ein Mann wurde von einem Exemplar angegriffen, als er seinen Hund in einem Fluss baden wollte. Das Tier habe dem Opfer tiefe Bisswunden in der Hand zugefügt, berichtete der Fernsehsender Hong Kong Cable News. Der 31-Jährige konnte den Fisch schließlich abschütteln und nahm ihn mit nach Hause. Die Behörden identifizierten ihn später als Piranha.

Die Einfuhr von Piranhas für Aquarien ist in China verboten. Die Behörden befürchten, die Raubfische könnten sich in Wasserläufen mangels natürlicher Feinde rasch verbreiten.

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