China:Babys durch verseuchtes Milchpulver erkrankt

Neuer Lebensmittelskandal in China: 432 Kinder haben nach dem Trinken von verseuchter Milch Nierensteine bekommen.

In China sind nach offiziellen Angaben mehr als 400 Babys durch Kindermilch aus verunreinigtem Pulver schwer erkrankt. Die Behörden gingen davon aus, dass 432 Kinder nach dem Trinken der Milch Nierensteine bekommen hätten, erklärte das Gesundheitsministerium am Samstag.

Skandal um Babymilch, China

Die Zwillinge werden in einem Krankenhaus ist Lanzhou wegen Nierensteinen behandelt.

(Foto: Foto: Reuters)

"Das ist ein schwerer Vorfall bei der Lebensmittelsicherheit", sagte Gao Qiang, ein hochrangiger Vertreter des Ministeriums bei einer Pressekonferenz. Die Behörden untersuchten außerdem, ob der Tod eines Babys in der Provinz Gansu ebenfalls auf das verseuchte Milchpulver zurückzuführen sei.

Im Zusammenhang mit dem Skandal wurden demnach bislang 19 Personen festgenommen, 78 wurden verhört. 8000 Tonnen der Baby-Nahrung der Firma Sanlu, die nur in China und Taiwan verkauft worden war, seien aus dem Handel genommen worden, sagten Regierungsvertreter. Die Behörden wiesen das teilweise zur neuseeländischen Genossenschaft Fonterra gehörende Unternehmen zudem an, seine Produktion zu stoppen.

Sanlu hat vor wenigen Tagen eingeräumt, dass sein Milchpulver mit dem Gift Melamin versetzt gewesen sei. Bei der Firma seien bereits im März Beschwerden über das Produkt eingegangen, das Unternehmen habe diese jedoch erst vor kurzem öffentlich gemacht, sagte Gao. Die Firma äußerte sich nicht dazu.

In China kommt es immer wieder zu Lebensmittelskandalen. 2004 waren 13 Kleinkinder an verunreinigter Babymilch gestorben.

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