Für Adrián Simancas war gerade Waltag. Der junge Computertechniker paddelte, wie die Zeitung El País berichtet, mit seinem Vater vor der Südküste Chiles ein bisschen im Meer herum, als plötzlich ein Buckelwal hinter dem 24-Jährigen auftauchte. Simancas habe „etwas Schleimiges“ gespürt, erklärte er später dem Sender CNN. „Ich sah Farben wie Dunkelblau und Weiß und etwas, das sich von hinten näherte, das sich schloss ... und mich hinunterzog.“
Man könnte das alles für eine dieser vogelwilden Geschichten halten, wie es sie in letzter Zeit ja häufiger gibt, also gewissermaßen für (Achtung!): Walfälschung. Aber zum Glück gibt es dieses Video, welches Simancas’ Vater zum Beweis gleich online stellte, nachdem das Riesenvieh seinen Sohn nach dem Walkampf wieder ausgespuckt hatte, wenn auch eher dunkelblau. Schön, dass zumindest diese Sache mal gut ausgegangen ist. Man ist dieser Tage ja froh um jeden Walerfolg!
Zur Ehrenrettung des Buckelwals sollte man feststellen, dass dieser eigentlich Plankton und Fische bevorzugt, keine paddelnden Computertechniker. Aber klar, so ein bisschen Beifang, das landet halt auch schon mal in der Wal-Box und da muss man sehen, wie man damit zurechtkommt. Denn: In der Bibel hat ja auch niemand zuvor den Wal gefragt, ob er gleich drei Tage lang den Jona in seinem Bauch haben wollte, als Gott ihn einfach dort reingesperrt hat. Und bei „Pinocchio“ verbüßte Holzschnitzer Geppetto sogar zwei Jahre im Bauch eines Riesenwals. Immerhin hatte Geppetto, wie man im Kinderbuch nachlesen kann, dort genügend „Büchsenfleisch, Zwieback, Wein, Kerzen und Streichhölzer“ mit dabei.
Sollte an dieser Stelle – wie immer natürlich: bester Dinge! – noch eine kleine Walempfehlung von uns verlangt werden, dann wäre es diese hier: Leute, passt halt auf, dass ihr als Walvolk nicht verschluckt werdet. Ihr glaubt ja nicht, was an Meeresungeheuern da draußen so alles unterwegs ist.
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