Angriff auf zwei Militäreinrichtungen in Chattanooga
Beim Angriff eines einzelnen Attentäters auf ein Ausbildungszentrum und ein Rekrutierungsbüro der US-Streitkräfte in Chattanooga sind am Donnerstag fünf Menschen getötet worden. Medienberichten zufolge erschoss der Angreifer vier Marineinfanteristen, bevor er selbst getötet wurde. Ein Soldat und ein Polizist seien verwundet worden.
Nach Angaben von Behördenkreisen handelte es sich bei dem Angreifer um einen vermutlich in Kuwait geborenen 24-Jährigen mit arabischem Namen. Es sei nicht klar, ob er die amerikanische oder kuwaitische Staatsbürgerschaft gehabt habe.
Ermittlungen in alle Richtungen
Staatsanwalt Bill Killian sagte bei einer Pressekonferenz, dass die Ermittler den Vorfall als "Akt von inländischem Terrorismus" untersuchen würden. An den Ermittlungen seien die Bundespolizei FBI und das Heimatschutzministerium beteiligt.
Der leitende FBI-Ermittler Ed Reinhold erklärte, dass auch eine Verbindung zu internationalen Terroristen sowie "ein einfacher krimineller Akt" nicht ausgeschlossen seien. "Wir verfolgen jede mögliche Spur", sagte Reinhold. Laut Reinhold führte der Schütze "zahlreiche Waffen" mit sich.
Aus dem Auto heraus gefeuert
Der Schütze hatte den Angaben zufolge am Vormittag kurz vor 11.00 Uhr zunächst Rekrutierungsbüros im Karrierezentrum der Streitkräfte am Lee Highway in Chattanooga angegriffen. Von allen vier Teilstreitkräften - Heer, Luftwaffe, Marine und Marineinfanterie - befinden sich dort Rekrutierungsbüros. Ein Unteroffizier sagte, er habe in seinem Büro 30 bis 50 Schüsse gehört.
Dann fuhr der Angreifer mit dem Auto einige Kilometer weiter zu dem Ausbildungszentrum von Navy und Marine Corps und eröffnete erneut das Feuer. Dort kam es zu den Todesopfern. Nach 30 Minuten sei alles vorbei gewesen.
Obama drückt Angehörigen Beileid aus
US-Präsident Barack Obama erklärte in einer ersten Stellungnahme, offenbar habe es sich um die Tat eines Einzelnen gehandelt. Er drückte den Familien der Opfer sein Beileid aus. Verteidigungsminister Ash Carter sprach von einem "sinnlosen Akt der Gewalt".
Das Heimatschutzministerium ordnete verstärkte Sicherheitsvorkehrungen an einigen Bundeseinrichtungen an. In Chattanooga, mit etwa 173 000 Einwohnern etwa so groß wie Saarbrücken, sollten örtlichen Medien zufolge noch am Abend Trauerfeiern abgehalten werden.