USA:Mutmaßlicher Buffalo-Attentäter wird als Terrorist angeklagt

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Gedenken an die Opfer in Buffalo. Die Staatsanwalt sieht in dem 18-jährigen mutmaßlichen Täter nun auch einen Terroristen. (Foto: Matt Rourke/AP)

Eine Mordanklage hatten die Behörden bereits kurz nach dem Anschlag mit zehn Toten vorbereitet. Nun wurde sie erweitert.

Nach dem Attentat in der US-Stadt Buffalo mit zehn Toten muss sich der mutmaßliche Schütze nun auch wegen Terrorismus und Hassverbrechen vor Gericht verantworten. Das berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur AP. Der 18-Jährige ist zudem auch des versuchten Mordes an drei Personen angeklagt. Sie wurden während des Angriffs angeschossen, überlebten aber. Eine Mordanklage war bereits in den Stunden unmittelbar nach den Schüssen Mitte Mai vorbereitet worden, auf ihr baut nun die erweiterte Anklage auf.

Darin wird dem 18-jährigen mutmaßlichen Täter vorgeworfen, seine Opfer "aufgrund der wahrgenommenen Rasse und/oder Hautfarbe" getötet zu haben. Die Ermittler waren nach dem Anschlag auf einem Supermarkt-Parkplatz in Buffalo bereits von einem Hassverbrechen ausgegangen. Elf der 13 Opfer waren Schwarze. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Schützen vor, den Ort gezielt aufgesucht zu haben, weil dort überwiegend Schwarze leben. Buffalo liegt etwa drei Stunden vom Wohnort des 18-Jährigen entfernt.

In einem Manifest soll sich der Schütze selbst als rassistisch bezeichnet haben

Seine Tat hatte der Angeklagte live ins Internet übertragen und zuvor im Netz offenbar eine Art Manifest veröffentlicht, in dem er sich selbst als rechtsextrem, rassistisch und antisemitisch bezeichnete. In dem Schriftstück rechtfertigte er den Angriff demnach damit, dass Weiße sich gegen das sogenannte "Great Replacement" wehren müssten. Laut dieser rechtsextremen Verschwörungserzählung wollen linke, kosmopolitische Eliten die weiße Bevölkerung in Nordamerika und Europa durch Schwarze oder Einwanderer aus dem Süden "ersetzen".

Das Gesetz zur Bekämpfung von Hassverbrechen hatte der damalige New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo 2019 vorgeschlagen, nachdem in einer Walmart-Filiale in der texanischen Stadt El Paso Texas ein Schusswaffenattentat auf Mexikaner verübt worden war. Das Gesetz trat 2020 in Kraft und erweitert ein Anti-Terror-Gesetz, das nach dem Anschlag vom 11. September 2001 verabschiedet worden war, aber vor allem auf die Bekämpfung des internationalen Extremismus zielte. Das neue Gesetz soll sich dagegen auch gegen inländischen Terrorismus richten. Dem Tatverdächtigen droht nun eine lebenslange Haftstrafe, die Todesstrafe gibt es im Bundesstaat New York nicht.

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Von Hubert Wetzel

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