Britney Spears:James Spears bleibt Vormund seiner Tochter

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Jamie Spears und seine Tochter Britney Spears kämpfen vor Gericht gegeneinander. (Foto: AP)

Vor einer Woche hatte die US-Sängerin schwere Vorwürfe vor Gericht erhoben. Nun gibt es eine erste Entscheidung. Der Kampf von Britney Spears dürfte damit aber noch nicht zu Ende sein.

Eine Woche ist es her, dass Britney Spears zum ersten Mal über ihre Sicht der Dinge vor Gericht gesprochen und ein Ende der Vormundschaft über ihre Person und ihre Finanzen gefordert hat. Die Anhörung wurde zu einer Abrechnung, vor allem gegen ihren Vater erhob sie schwere Vorwürfe. Sie fühle sich von ihrer Familie und von Managern ausgenutzt, sie werde von allen kontrolliert und könne nicht selbst über ihr Leben bestimmen, erklärte die 39 Jahre alte Sängerin.

Nun soll das Gericht laut einem Bericht des Guardian den Antrag abgelehnt haben, Jamie Spears als Verwalter des Millionenvermögens seiner Tochter abzusetzen. Das gehe aus Gerichtsakten hervor, schreibt die Zeitung. Auch das US-Promiportal TMZ berichtete. Die Gründe für die Ablehnung sind nicht bekannt. Ein Ende der Streits ist damit aber nicht in Sicht: Es sei davon auszugehen, dass Britney Spears' Anwalt erneut einen Antrag stellen wird, hieß es.

Seit fast 13 Jahren verwaltet James Spears inzwischen das Vermögen und andere Anliegen seiner Tochter. 2019 trat er aus gesundheitlichen Gründen kürzer, für Spears' persönliche Belange, wozu auch medizinische Entscheidungen zählen, wurde Managerin Jodi Montgomery als Vormund eingesetzt. Im November 2020 ordnete das Gericht zudem an, dass James Spears sich die Vermögensverwaltung mit einem Finanztreuhänder teilen muss. Seine Einwände dagegen wurden im Februar abgewiesen. Laut Medienberichten fehlten aber bislang noch Unterschriften, sodass dieses Modell noch immer nicht wirksam ist.

Streit um Empfängnisverhütung

Nach der emotionalen Anhörung vor einer Woche hatte Vater Spears zunächst über seine Anwältin Vivian Thoreen eine kurze Erklärung abgegeben. "Es tut ihm leid zu sehen, dass seine Tochter leidet und Schmerzen hat", zitierte das Branchenmagazin Variety aus der Mitteilung der Anwältin. "Mr. Spears liebt seine Tochter und vermisst sie sehr." Zudem forderte er eine Untersuchung der Vorwürfe seiner Tochter, sie sei unter der gesetzlichen Vormundschaft misshandelt worden, weil ihr verweigert wurde, ihre eigenen medizinischen Entscheidungen zu treffen. Seine Anwälte behaupteten sogar, dass es ihm nicht möglich war "die Bedenken seiner Tochter direkt anzuhören und anzusprechen, weil er von der Kommunikation mit ihr abgeschnitten wurde".

Britney Spears hatte vor Gericht erklärt, sie wolle gerne heiraten und ein drittes Kind bekommen, doch ihr sei nicht erlaubt worden, einen Arzt aufzusuchen, um ihre Spirale zu entfernen. Zudem habe sie sich unter Druck gesetzt gefühlt, das Medikament Lithium zu nehmen, obwohl sie sich danach schlecht gefühlt habe. Lithium wird zur Behandlung von Depressionen eingesetzt.

Direkt im Anschluss an die emotionsgeladene Anhörung der Sängerin hatte das Gericht keine Entscheidung getroffen. Nun bleibt erst einmal alles, wie es ist - bis beim nächsten Antrag die Diskussion wieder losgeht.

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Von David Steinitz

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