Süddeutsche Zeitung

England:Bristol entfernt Statue von Antirassismus-Demonstrantin

Die Skulptur einer Black-Lives-Matter-Demonstrantin hatte das Denkmal eines Sklavenhändlers ersetzt.

In der englischen Hafenstadt Bristol ist die Skulptur einer Black-Lives-Matter-Demonstrantin abgebaut worden, die das vorherige Denkmal eines Sklavenhändlers aus dem 17. Jahrhundert ersetzt hatte. Die neue Skulptur werde im Museum aufbewahrt, bis der Künstler Marc Quinn sie abhole oder an die Sammlung stifte, teilte der Stadtrat von Bristol am Donnerstag mit.

Es gehe nicht darum, das Abbild der Demonstrantin Jen Reid aus dem öffentlichen Raum zu nehmen, sagte der Bürgermeister Marvin Rees mit Blick auf die Entscheidung. Sie sei eine sehr beeindruckende Frau. Sondern es gehe darum, die Statue eines in London lebenden Künstlers zu beseitigen, der sie ohne Erlaubnis in Bristol aufgestellt habe. Die Anwohner müssten entscheiden, was künftig auf den leeren Denkmal-Sockel komme.

Anfang Juni hatte Bristol Schlagzeilen gemacht, als Demonstranten und Aktivisten die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston vom Sockel holten und in den Stadthafen warfen. Am Mittwochmorgen hatten Aktivisten eine Skulptur des Bildhauers Quinn auf den vakanten Sockel gestellt, die das Abbild der Demonstrantin Reid darstellte. Diese war auf dem Sockel stehend fotografiert worden, nachdem die Colston-Figur heruntergeholt worden war. Die Aktion war eine Reaktion auf die Debatte über Rassismus und Sklaverei gewesen, die nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd in US-Polizeigewahrsam ausbrach

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SZ/ap/marli
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