SZ-Kolumne "Bester Dinge":Brennifer - hilft bei Liebeskummer

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(Foto: Emma Mcintyre/AFP)

Jennifer ist in Paris, Brad ist in Paris - und schon glaubt die Herzblattpresse mal wieder an ein Liebescomeback. Die Hoffnung stirbt angeblich zuletzt. Oder nie.

Von Violetta Simon

Die Hoffnung stirbt zuletzt, schrieb sinngemäß schon Cicero. Wobei er da wohl weniger an Hollywood dachte. Mitunter weigert sich dort die Hoffnung allerdings überhaupt abzutreten, wie man derzeit mal wieder an Brad Pitt und Jennifer Aniston beobachten kann. Das Paar ist seit 2005 getrennt, das interessiert aber keinen. Wie ein Terrier, dem man die Wurst klauen will, kriegen alle Happy-End-Fetischisten sofort schlechte Laune, wenn die Realität anklopft. Während Brennifer sich mit ihrer Trennung wahrscheinlich längst abgefunden haben, besteht das Publikum auf Wiedervereinigung. Bei Bennifer - Ben Affleck und Jennifer Lopez - hat es schließlich auch gerade funktioniert.

Also tun die Medien ihren Lesern (und sich selbst) den Gefallen und berichten regelmäßig vom "Mega-Liebescomeback!" Oder dass "Freunde überzeugt" seien, dass die beiden diesmal wirklich "bald wieder zusammenkommen", wie etwa die britische Sun 2020 sülzte. Und die Realität so: "Hallooo? Sie haben sich zufällig getroffen, gegrüßt und Pitt hat Anistons Handgelenk nicht schnell genug losgelassen, als sie weiterging, das war's!" Aber nein, nicht für die Herzblattmagazine: "Liebesversteck!" und "Amour toujours à Paris!" heißt es diesmal, nachdem sowohl Aniston als auch Pitt, getrennt voneinander, in Paris gesehen wurden.

Das Schöne daran: Offenbar glauben immer noch mehr Menschen an die Liebe als an Chemtrails, Mikrochips oder die Erde als Scheibe. Zumal es wissenschaftlich erwiesen ist, dass Menschen, die Hoffnung haben, schneller genesen. Es wäre also nur logisch, wenn auch die Apotheken-Umschau demnächst titeln würde: "Brennifer - hilft bei Liebeskummer und Broken-Heart-Syndrom". Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte nicht die Autorin.

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