Süddeutsche Zeitung

Braunschweig:Toter liegt vier Monate unentdeckt in der Wohnung

Die Miete wurde regelmäßig abgebucht, der Fernseher lief noch: Nur durch einen Zufall wurde ein 57-jähriger entdeckt, der vier Monate lang tot in seiner Wohnung lag.

Ein 57-Jähriger hat vier Monate lang unbemerkt tot in seiner Einzimmerwohnung in einem Hochhaus in Braunschweig gelegen. Die Leiche sei zufällig entdeckt worden, als ein Gutachter am Montag mehrere Wohnungen in dem Haus prüfte, sagte Polizeisprecher Joachim Grande. Der Sachverständige alarmierte die Polizei, die den Leichnam fand.

"Er lebte allein und hatte offenbar keinerlei Kontakte zu Nachbarn, Verwandten oder anderen Menschen. Deshalb hat ihn auch niemand vermisst", erklärte Grande. Die Miete sei regelmäßig jeden Monat vom Bankkonto des Toten abgebucht worden. Post habe der 57-Jährige anscheinend auch nicht erhalten, so dass sein Briefkasten nicht überlief.

Nach dem Öffnen der Wohnung stellten die Polizeibeamten fest, dass der Fernseher noch eingeschaltet war. In dem Zimmer lag eine alte Programmzeitschrift. Die aufgeschlagene Seite zeigte das Datum vom 9. Februar. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass der Mann an diesem Tag starb.

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