Ginge es nach Cristina Lapis, würde die Braunbärin JJ4, genannt Gaia, schon längst auf einer grünen Wiese auf rumänischem Boden fläzen, Baumrinden hinaufklettern und Bachläufe durchqueren. "Ihr Gehege ist vorbereitet", sagt Lapis am Telefon. Mitten in den Karpaten, ein Hektar Fläche allein für sie, zumindest für die ersten Wochen, 118 weitere Braunbären gleich nebenan. Es ist ein Idyll, das kranken, misshandelten und ausrangierten Bären das Leben erträglicher machen soll. Die 68-jährige Cristina Lapis leitet es seit 26 Jahren. Doch auch an diesem Montag wird JJ4 nicht im Bärenreservat Zărnești in Rumänien ankommen. Sie befindet sich weiterhin 1000 Kilometer westlich, in der autonomen Provinz Trentino. Und dort wird sie womöglich auch bleiben.
Trentino:Wohin mit Bärin Gaia?
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Das Tier, das im Trentino einen Jogger tötete, wurde von einem Gericht begnadigt. Eine Rumänin will die Bärin in ein Reservat holen. Aber die italienischen Behörden wollen JJ4 nicht ausreisen lassen.
Von Marc Beise und Marcel Laskus, Rom, München
Nach Tod eines Joggers:"Ein Bär will nicht töten"
Die Bärin Gaia soll vorerst doch nicht erschossen werden, das hat ein Gericht im Trentino entschieden. Cristina Lapis leitet in Rumänien Europas größtes Bärenreservat und sagt: Sie würde Gaia adoptieren.
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