Auf einem See in Brasilien sind zehn Menschen ums Leben gekommen, als eine Felswand auf ihre Touristenboote stürzte. Taucher konnten am Sonntagnachmittag (Ortszeit) zwei Menschen, die zuvor als vermisst gegolten hatten, nur noch tot bergen, wie die Feuerwehr des Bundesstaates Minas Gerais mitteilte. Mehr als 30 Menschen wurden verletzt, vier von ihnen lagen am Sonntag noch im Krankenhaus.
Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von X Corp. angereichert
Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von X Corp. angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.
Auf Videobildern ist zu sehen, wie zunächst einige Steine von einer Klippe fielen und sich dann ein großer Teil eines Felsens löste. Er kippte auf die Ausflugsboote, die unter ihm auf dem Lago de Furnas in Capitólio kreuzten. Passagiere eines weiter entfernten Bootes versuchten noch, zu warnen. "Fahrt da weg!", rufen sie und pfeifen. "Es fallen viele Steine runter." Schreie sind zu hören. Nach Angaben der Feuerwehr wurden zwei Boote direkt von der herabstürzenden Felswand getroffen und zwei weitere indirekt. Die Menschen, die ums Leben kamen, befanden sich alle auf einem Boot, das den Namen Jesus trug. Taucher wurden zu dem 400 Kilometer nördlich der Millionen-Metropole São Paulo gelegenen See geschickt, dessen Canyons ein beliebtes Ausflugsziel in der Region sind. Der großflächige Furnas-Stausee im Rio Grande ist auch als "Meer von Minas" bekannt. Der Bootsausflug zu seinen Canyons ist wegen der spektakulären Natur ein Klassiker. In Brasilien sind derzeit Sommerferien, sodass zahlreiche Besucher unterwegs waren.
"Wir sind in einem Schockzustand", sagte der Bürgermeister von Capitólio, Cristiano Silva, in einem Video auf Instagram. Er drückte seine Solidarität mit den Opfern aus. Der Gouverneur von Minas Gerais, Romeu Zema, schrieb auf Twitter: "Wir erleben in unserem Bundesstaat heute den Schmerz einer Tragödie, ausgelöst von den schweren Regenfällen, durch die sich eine Felswand am Furnas-See in Capitólio löste." In dem Bundesstaat hatte es zuletzt heftig geregnet.
Warnung vor heftigem Regen
Die brasilianische Marine, die sich an der Rettungsaktion beteiligte, kündigte eine Untersuchung an, um die Unglücksursache zu ermitteln. Außerdem soll geklärt werden, ob die Ausflugsboote zum Zeitpunkt des Unglücks angesichts der Wetterbedingungen überhaupt auf dem See sein durften. Der Zivilschutz hatte vor heftigem Regen gewarnt. Pedro Aihara, Sprecher der Feuerwehr von Minas Gerais, erklärte im brasilianischen Fernsehen: "Das Eindringen von Wasser in diesen Bereichen kann dazu führen, dass das Gestein seinen inneren Widerstand verliert. Und es kann zu einem solchen Bruch kommen."
In Medien und sozialen Netzen machte zudem ein Facebook-Post die Runde, mit dem ein Nutzer schon vor zehn Jahren vor der Gefahr eines Felssturzes am Furnas-See gewarnt hatte. "Dieser Stein wird fallen...", hatte der Arzt Flávio Freitas im März 2012 zu einem Foto geschrieben, das einen langen senkrechten Riss in der Felswand über dem Wasser zeigt.