Brasilianerin versteigert ihr erstes Mal:Zum Ersten, zum Zweiten, Jungfrau verkauft

"Das ist nur ein Geschäft": Eine junge Brasilianerin hat bei einer Internetauktion ihr erstes Mal meistbietend versteigert. Der Gewinner ist nun um eine stolze Summe ärmer, darf dafür aber mit der 20-Jährigen Sex haben. Zu vertraglich exakt festgelegten Bedingungen.

780.000 Dollar. Dafür kann man sich ein Haus kaufen, sogar ein ziemlich geräumiges. Oder mehrere Ferraris. Man kann das Geld aber auch ganz anders investieren und sich davon ein 20 Jahre altes brasilianisches Mädchen leisten. Genauer genommen: deren Jungfräulichkeit.

"Virgins wanted" heißt die Aktion, die sich der australische Filmemacher Justin Sisley ausgedacht hat. Am vergangenen Mittwoch fiel der Zuschlag bei der mehr als fragwürdigen Auktion. Mehr als eine Dreiviertelmillion Dollar, umgerechnet etwa 600.000 Euro, lässt sich ein Japaner die Jungfräulichkeit der Brasilianerin Catarina Migliorini kosten. Auch ein junger Mann hat seine Unschuld versteigern lassen, das höchste Gebot lag am Ende bei vergleichsweise mageren 3000 Dollar (etwa 2300 Euro).

Prostitution sei das nicht, was sie da mache, hatte Migliorini der Zeitung Folha de São Paulo bereits vor Wochen gesagt. "Wenn jemand in ihrem oder seinem Leben etwas nur einmal tut, gilt das nicht als Beruf. Wenn Sie ein Foto machen und es wird gut, dann werden Sie deshalb auch nicht als Fotograf angesehen."

Mit dem vielen Geld will die 20-Jährige nach eigener Aussage ihr Medizinstudium finanzieren und soziale Projekte in ihrer Heimat unterstützen. Trotz einer positiven Wirtschaftsentwicklung sind in Brasilien noch immer viele Menschen bitterarm.

Der komplette Betrag steht ihr dafür aber ohnehin nicht zu. 20.000 Dollar wurden den Teilnehmern quasi als Antrittsgeld versprochen, dazu kommen 90 Prozent der Auktionssumme. In Migliorinis Fall macht das 722.000 Dollar, etwa 555.000 Euro. Immer noch eine stolze Summe. Migliorini muss nur ein ärztliches Gutachten vorlegen, dass ihre Jungfräulichkeit zweifelsfrei belegt.

Was die Brasilianerin sonst für das Geld tun muss - und was nicht -, war bereits im Vorfeld exakt geregelt worden. Auf der Internetseite von "Virgins wanted" sind als Rahmenbedingungen beispielsweise festgelegt: Die Jungfrau zu küssen, ist dem Gewinner verboten, ebenso die Verwendung von Sexspielzeug. Auf Video festhalten darf er den Akt auch nicht. Ein Kondom ist außerdem Pflicht, ein Medizincheck auch. Wie lange der Sex dauert, darüber dürfen sich der Meistbietende und die Jungfrau abstimmen - die Mindestzeit beträgt jedoch eine Stunde.

Ärger mit der Justiz muss der Käufer übrigens nicht fürchten. Wie die Organisatoren mitteilten, wird der Beischlaf in einem Privatflugzeug auf dem Weg von Australien in die USA stattfinden. Gesetze, die Prostitution verbieten würden, greifen somit nicht.

Aber davor hatte Auktionsobjekt Migliorini sowieso keine Angst. Vor psychischen Schäden offensichtlich auch nicht. "Die Auktion ist nur ein Geschäft. Im Herzen bin ich ein romantisches Mädchen und glaube an die Liebe", sagte sie Folha de São Paulo.

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