Brandenburg:Verdacht auf Brandstiftung

Waldbrand in Brandenburg

Ist der Waldbrand südlich von Berlin vorsätzlich gelegt worden? Potsdam-Mittelmarks stellvertretender Landrat Christian Stein äußerte jetzt diesen Verdacht, da an drei Stellen gleichzeitig Feuer ausgebrochen waren.

(Foto: Ralf Hirschberger/dpa)

Das Feuer vor den Toren Berlins ist unter Kontrolle, alle Einwohner durften zurück in ihre Häuser. Jetzt beginnt die Suche nach den Ursachen.

Noch während der Löscharbeiten in den Wäldern von Brandenburg haben Kriminaltechniker am Sonntag nach möglichen Hinweisen auf Brandstiftung gesucht. Da der Brand an drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen war, könne so eine Tat nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus dem Innenministerium. Laut Minister Karl-Heinz Schröter liegen auch "weitere Hinweise" vor. Details wolle man nicht nennen. "Die Ermittlungen laufen", sagte ein Ministeriumssprecher. Wann mit ersten Ergebnissen der Spurensuche zu rechnen sei, könne man noch nicht sagen.

Es gebe im Brandgebiet zwar noch keine Entwarnung, "aber eine deutliche Entspannung der Lage", teilte die Polizei mit. Etwa 400 Mitarbeiter von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei seien weiter im Einsatz, da die Glutnester noch nicht vollständig gelöscht seien. "Es flammt immer mal wieder auf", sagte eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark. "Die Hilfsbereitschaft ist groß", berichtete die Sprecherin. Menschen aus der Umgebung hätten reichlich Essen für die Einsatzkräfte vorbeigebracht. "Wir hatten so viel, dass wir das Essen aus einem Krankenhaus wieder abbestellt haben."

Die Polizei bat auf Twitter darum, keine weiteren Lebensmittel zu spenden: "Die Lager sind voll und die Versorgung der Einsatzkräfte sehr gut."

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) reiste am Sonntag in die betroffene Region und bedankte sich bei den Hunderten Einsatzkräften.

In der Nacht zum Sonntag konnten alle Einwohner wieder in ihren Häusern schlafen. Etwa 500 Menschen aus drei Orten hatten wegen des Großbrandes ihre Häuser verlassen müssen. Am Freitagnachmittag konnten bereits die Bewohner von Frohnsdorf wieder nach Hause, am Samstagabend wurde dies auch den Einwohnern von Tiefenbrunnen und Klausdorf erlaubt. Die Bundeswehr pflügte mit einem Panzer einen Sicherheitsstreifen um Klausdorf.

Derweil brach am Samstag ein weiteres Feuer nahe Beelitz-Heilstätten aus. Der Brand wurde rasch unter Kontrolle gebracht.

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