Süddeutsche Zeitung

Brandenburg:Unbekannte nageln Schweinefüße an Bäume

Seit 14 Jahren veranstaltet der Verein Islamic Relief am 1. Mai den Muslim Cup im brandenburgischen Strausberg bei Berlin. Moscheevereine treten auf dem Fußballplatz in Freundschaftsspielen gegeneinander an. Gleichzeitig findet ein Volleyballturnier statt. Ein Kinderprogramm und Comedy-Aufführungen vollenden das Sportfest für Familien. Diesmal aber beginnt die Veranstaltung mit einem Schock: Unbekannte haben in der Nacht zu Montag Schweinefüße an die Bäume auf dem Sportgelände genagelt.

Der Betreiber des Sportplatzes entdeckte die Schweinefüße am frühen Morgen des 1. Mai und alarmierte die Polizei. Auch auf dem benachbarten Basketballplatz wurden Schweinefüße gefunden. Außerdem waren die Netze der Fußballtore zerfetzt und Toiletten beschädigt, teilte der Verein Islamic Relief Deutschland mit.

Die Polizei geht davon aus, dass sich die Täter mit ihrer Aktion gegen den Muslim Cup richten wollten. Der Staatsschutz ermittelt. Es wurde Anzeige wegen Volksverhetzung und Sachbeschädigung gestellt. Schweinefleisch gilt im Islam als unrein, sein Verzehr ist Muslimen deshalb verboten.

Der Veranstalter zeigte sich von den an Bäume genagelten Schweinefüße entsetzt, das Fest sei in den vergangenen Jahren immer friedlich verlaufen. "Eine islamfeindliche Aktion wie diese hat es bislang noch nie gegeben", sagte Pressesprecher Nuri Köseli.

Aufkleber mit islamfeindlichen Parolen im vergangenen Jahr habe man nicht ernst genommen und auch nicht bei der Polizei angezeigt. Ob es dabei einen Zusammenhang zu den diesjährigen Tätern gebe, sei unklar. Das Sportfest hat am Montag wie geplant stattgefunden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3486870
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/lot
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.