Brandanschlag in Hamburg:Unbekannte zünden Auto von "Bild"-Chef an

Der Mercedes von Kai Diekmann ist von Unbekannten in Brand gesetzt worden. Die Polizei fand kein Bekennerschreiben, hält aber einen politischen Hintergrund für wahrscheinlich.

Wie eine Polizeisprecherin im Gespräch mit sueddeutsche.de bestätigte, trug sich der Vorfall im noblen Hamburger Stadtteil Harvestehude zu. In der Nacht zum Dienstag, um 2.43 Uhr, wurde der Brand des Fahrzeuges von Nachbarn gemeldet, den die Feuerwehr löschte.

Brandanschlag in Hamburg: Völlig ausgebrannt: Das Auto von "Bild"-Chef Kai Diekmann.

Völlig ausgebrannt: Das Auto von "Bild"-Chef Kai Diekmann.

(Foto: Foto: ddp)

Vor allem der hintere Teil des Autos sei von den Flammen beschädigt, sagte die Sprecherin. Auf dem linken hinteren Reifen sei ein Brandsatz gesetzt worden. Angaben zu etwaigen eingesetzten Brandbeschleunigern wollte sie nicht machen.

Inzwischen meldete sich auch Kai Diekmann zu Wort: Das Familienauto, ein Wagen der Mercedes-R-Klasse, sei völlig zerstört. "Das war kein Luxusauto, sondern ein Familienkombi", sagte Diekmann. Auch Kinderwagen und Kindersitze seien durch die Flammen zerstört. Sein Dienstwagen befand sich im Springer-Verlag. Zum Anschlag und den möglichen Motiven der Täter wollte sich der Chefredakteur nicht äußern.

Wie die Polizei mitteilte, wurde kein Bekennerschreiben gefunden. Dennoch tendieren die Ermittler dazu, dass politische Motive Auslöser der Tat waren. "Wir halten für wahrscheinlich, dass das einen politischen Hintergrund hat", sagte die Sprecherin zu sueddeutsche.de

Zuvor hatte es geheißen, der Anschlag stehe wahrscheinlich im Zusammenhang mit den Protesten gegen den G-8-Gipfel. Am Morgen hieß es, ein anderer politischer Hintergrund werde nicht ausgeschlossen. In welcher Hinsicht dieser zu verstehen sei, werde ermittelt.

In den vergangenen Wochen kam es in Hamburg wiederholt zu Brandanschlägen und Sachbeschädigungen - vermutlich politisch motiviert. Kürzlich warfen Unbekannte Farbbeutel und Steine auf das Haus eines Lufthansa-Managers und ein Luxushotel. Beide Male nahmen Bekennerschreiben Bezug auf den G-8-Gipfel und die linke Szene.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: