Brände - Potsdam:Waldbrandgefahr in Brandenburg und Berlin kann steigen

Potsdam (dpa/bb) - Die Gefahr von Waldbränden in Brandenburg und Berlin kann sich nach Ansicht von Experten in den kommenden Tagen wegen der Trockenheit noch erhöhen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostizierte bis zum Dienstag nach Ostern für fast alle Regionen in Brandenburg die höchste Gefahrenstufe fünf. Dagegen galt am Karfreitag diese Stufe nur für wenige der örtlichen Stationen des DWD, meist war die Stufe vier aktiv. Der Wetterdienst sagte für diesen Samstag weiter sonniges Wetter mit bis zu 23 Grad voraus. Gleich an mehreren Stellen in Brandenburg musste die Feuerwehr Waldbrände löschen.

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Potsdam (dpa/bb) - Die Gefahr von Waldbränden in Brandenburg und Berlin kann sich nach Ansicht von Experten in den kommenden Tagen wegen der Trockenheit noch erhöhen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostizierte bis zum Dienstag nach Ostern für fast alle Regionen in Brandenburg die höchste Gefahrenstufe fünf. Dagegen galt am Karfreitag diese Stufe nur für wenige der örtlichen Stationen des DWD, meist war die Stufe vier aktiv. Der Wetterdienst sagte für diesen Samstag weiter sonniges Wetter mit bis zu 23 Grad voraus. Gleich an mehreren Stellen in Brandenburg musste die Feuerwehr Waldbrände löschen.

In Königs Wusterhausen (Kreis Dahme-Spreewald) waren rund 1000 Quadratmeter von einem Brand betroffen, berichtete der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Raimund Engel. Nach Angaben der Leitstelle Lausitz gab es dort mehrere Einsätze von Donnerstag bis Freitag. Auch in Elsterwerda (Kreis Elbe-Elster) brannten am Donnerstag nach Engels Angaben rund 1000 Quadratmeter Wald. In Schlaubetal (Kreis Oder-Spree) erfasste ein Feuer am Freitagmorgen rund 400 Quadratmeter Wald. In einem Waldstück bei Märkisch Buchholz (Kreis Dahme-Spreewald), wo auch Weltkriegsmunition liegt, brannte am Freitag der Leitstelle zufolge ein Waldstück. In Rathenow musste die Feuerwehr wegen eines Waldbrands ebenfalls ausrücken. In Uebigau (Kreis Elbe-Elster) brannten bereits am Donnerstag laut Polizei rund 3500 Quadratmeter Wald.

Das Brandenburger Umweltministerium listet die Gefahrenstufen für Waldbrand für die Landkreise und kreisfreien Städte auf. Nachdem am Gründonnerstag für die drei Kreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz die höchste Warnstufe mit sehr hoher Gefahr galt, war am Freitag für alle Kreise und kreisfreien Städte die zweithöchste Stufe aktiv, die auf hohe Gefahr hinweist. Der Waldbrandschutzbeauftragte gab keine Entwarnung. Nach seinen Angaben war die Luftfeuchtigkeit der Grund für die Rückstufung einiger Gefahrenstufen. "Das ist keine Entspannung", sagte Engel.

Zahlreiche Osterfeuer wurden wegen der Waldbrandgefahr abgesagt. Ob die Feuer wegen der hohen Waldbrandgefahr nicht stattfinden, entscheiden die Kommunen. In vielen Gemeinden gebe es Klauseln, dass bei der höchsten Waldbrandgefahrenstufe Osterfeuer verboten sind, sagte Engel. Die Landeshauptstadt Potsdam untersagte alle Osterfeuer - wegen der Gefahr durch Funkenflug auch solche, für die keine Genehmigung notwendig ist.

In Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) dürfen von Gefahrenstufe vier an keine Feuer entzündet werden. "Nach derzeitigem Stand wird es hier keine Osterfeuer geben", sagte eine Sprecherin der Stadt am Donnerstag. Dasselbe galt für Bad Wilsnack (Prignitz). Auch in Fürstenberg/Havel (Oberhavel) und Lychen (Uckermark) wurden die geplanten Osterfeuer wegen der Waldbrandgefahr abgesagt.

In Südbrandenburg sollten in Lübben (Dahme-Spreewald) alle zehn angemeldeten Osterfeuer ausfallen. Auch in einigen Städten und Gemeinden im Kreis Elbe-Elster wurden Feuer untersagt, darunter in Bad Liebenwerda und Herzberg. Für einige größere angemeldete Osterfeuer wurden Ausnahmegenehmigungen mit strengen Auflagen erteilt, wie das Ordnungsamt mitteilte. So müssten die Feuer kleiner gehalten werden und dort sei zur Sicherung die Feuerwehr vor Ort.

In Cottbus sollten dagegen alle 13 bereits genehmigten Osterfeuer stattfinden - unter Auflagen. Dazu zählt zum Beispiel die Anlage von Brandschutzstreifen, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit.

Das Umweltministerium wies darauf hin, dass das Feuerverbot im und um den Wald herum unbedingt zu beachten sei. Schon durch weggeworfene Zigaretten könne ein Waldbrand entstehen. Weil es im März und April nur wenig geregnet habe, sei der Boden extrem trocken. Hinzu komme der hohe Anteil an Kiefern, die leicht brennen.

In diesem Jahr gab es in Brandenburg nach Angaben des Waldbrandschutzbeauftragten bereits rund 20 Wald- und Flächenbrände. Im vergangenen Jahr hatte es in Brandenburgs Wäldern insgesamt 512 Mal gebrannt. Allein durch das Feuer bei Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) im August wurden rund 400 Hektar Wald zerstört, insgesamt waren es im Land 1674 Hektar. Damit ein Feuer früh erkannt wird, überwachen 107 Kameras Brandenburgs gesamtes Waldgebiet.

Auch in Berlin war die Waldbrandgefahr hoch. Im Kaniswall im Ortsteil Müggelheim galt nach Angaben des DWD am Freitag die höchste Gefahrenstufe fünf, in Marzahn und Buch die Stufe vier von fünf.

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