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Brände - Potsdam:Waldbrände: Bundespolizei fliegt mehr Hubschraubereinsätze

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Berlin (dpa) - Die Bundespolizei muss seit 2018 deutlich häufiger per Hubschrauber zu Löscheinsätzen bei Waldbränden ausrücken. Im Jahr 2019 waren 15 Hubschrauber dafür insgesamt 372 Flugstunden unterwegs. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Grünen im Bundestag hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Demnach rückten Beamte der Bundespolizei in diesem Jahr an insgesamt 33 Tagen zu elf verschiedenen Löscheinsätzen gegen Wald- und Flächenbrände aus. 2018 löschte die Bundespolizei an 28 Tagen - mit fünf Hubschraubern bei insgesamt 161 Flugstunden. In den vier Jahren zuvor hatte es jeweils höchstens zwei Hubschraubereinsätze gegeben.

Zuständig für die Bekämpfung von Waldbränden sind die jeweiligen Bundesländer. In Notfällen rückt die Bundespolizei jedoch zu "nationalen Amtshilfeersuchen" aus und hilft den Einsatzkräften vor Ort. Allerdings schreibt die Bundesregierung den Funke-Medien zufolge nun: "Der Bundespolizei-Flugdienst ist nicht in der Lage, Kapazitäten zur Vegetationsbrandbekämpfung zur Verfügung zu stellen, ohne dadurch erhebliche Einschränkungen bei der Wahrnehmung originärer Aufgaben zu generieren."

Zudem habe der Flugdienst der Bundespolizei seit 2017 nicht von Stellenzuwachs und neuen Dienstposten bei der Sicherheitsbehörde profitiert. Das Bundesinnenministerium verweist auf eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern, wo nun über "mehr Kapazitäten in der Bekämpfung der Vegetationsbrände" diskutiert werde.

Die Innenexpertin der Grünen im Bundestag, Irene Mihalic, äußert den Funke-Medien zufolge Kritik am Umgang der Bundesregierung mit dem Risiko der Waldbrände. "Die verheerenden Waldbrände bringen den Flugdienst der Bundespolizei ans Limit und darüber hinaus."

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