Brad Pitt über Jolies Brustentfernung:"Ihre Entscheidung ist heldenhaft"

File photo of Angelina Jolie and her mother at a film premiere in Hollywood

Angelina Jolie mit ihrer Mutter Marcheline Bertrand

(Foto: REUTERS)

Brad Pitt steht hinter seiner Verlobten Angelina Jolie und ihrer Entscheidung, sich die Brüste entfernen zu lassen. "Dies ist ein glücklicher Tag für unsere Familie", sagte der Schauspieler. Jolies Gang an die Öffentlichkeit sorgt für öffentliche Aufregung. Die Medien überschlagen sich, die Netzgemeinde diskutiert eifrig.

Es ist ein großer Schritt. Angelina Jolie - Actionheldin, Sexsymbol, Femme Fatale aus Hollywood - hat sich aus Angst vor Krebs die Brüste entfernen lassen. In einem sehr persönlichen Gastbeitrag für die New York Times schreibt sie über den Krebstod ihrer Mutter Marcheline, ihre Beweggründe für den Eingriff und die aufwändige Prozedur. Warum sie sich nun öffentlich äußert? Weil sie "anderen Frauen Mut machen" und das Bewusstsein für die Gefahren von Brustkrebs schärfen will - für eine Krankheit, an der fast 500.000 Menschen jedes Jahr sterben.

Das ist ihr offenbar gelungen: Nach Jolies Gastbeitrag gibt nun die CNN-Moderatorin Zoraida Sambolin auf ihrer Facebook-Seite bekannt, dass sie Brustkrebs hat und sich Ende Mai beide Brüste entfernen lassen wird. Angelina Jolie hätte ihr die Stärke gegeben, ihre Krankheit öffentlich zu machen, schreibt Sambolin auf ihrer Seite.

Die internationalen Medien überschlagen sich mit Meldungen. Die Huffington Post erklärt, "warum Angelina Jolie sich die Brüste entfernte" und berichtet über das genetische Risiko, dem viele Frauen ausgesetzt sind.

Angelina Jolie

Angelina Jolie Angelina Jolie

(Foto: Screenshot Huff Po)

Bild.de hingegen setzt eher auf den Glanz des Hollywood-Paares und das Image der heilen Familie. "Meine Kinder wissen jetzt, dass ich nicht an Brustkrebs sterbe" heißt es dort in der Überschrift.

Im Vergleich zu anderen Medien meldet die New York Times, bei der Jolies Offenbarung exklusiv erschienen ist, die Geschichte verhältnismäßig klein. Am rechten Rand der Website, mit einer silhouettenhaften Zeichnung, statt eines großen Fotos des Hollywoodstars.

Mittlerweile hat sich auch Brad Pitt zur Operation seiner Lebensgefährtin geäußert. Dem London Evening Standard sagte er: "Ich habe Angies Entscheidung aus erster Hand miterlebt. Sie und alle, die sich einer solchen Operation unterziehen, sind für mich Helden. Ich danke unseren Ärzten für ihre Arbeit und die Unterstützung. Angie soll ein langes und gesundes Leben mit mir und unseren Kindern haben. Dies ist ein glücklicher Tag für unsere Familie." Die Klinik für Brustkrebsbehandlung aus Beverly Hills bedankte sich via Twitter bei Brad Pitt für seinen Kommentar.

Auch im sozialen Netz ist Jolies Brustentfernung das Gesprächsthema Nummer eins. Sheryl Crow erkrankte 2006 an Brustkrebs. Sie wurde in derselben Klinik behandelt, in der Jolie operiert wurde. Auf Twitter bezeichnet sie Jolies Artikel als mutig und fordert ihre weiblichen Fans dazu auf, den Text zu lesen.

Bundesfamilienminister Kristina Schröder nimmt ebenfalls Stellung zum Thema. Sie schreibt auf Twitter: "Der Gang von Angelina Jolie an die Öffentlichkeit verdient Respekt - und keine blöden Kommentare."

Auf dem Sammelblog Jezebel, der besonders über feministische Themen berichtet, diskutieren die User über Jolies öffentlichen Umgang mit ihrer Operation. Einige fragen sich, wie weit medizinische Vorsorge gehen darf. Ein User schreibt in Bezug auf Jolies sonstiges öffentliches Engagement: "Jetzt ist sie endlich eine Heilige."

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