In der US-Stadt Boston haben sie einigen Straßen- und Metrobahnen jetzt vorne Augen aufgeklebt, um ein bisschen gute Stimmung bei den Fahrgästen zu machen, wenn mal wieder der Fahrplan nicht eingehalten wird. Eigentlich hatte eine Bürgerinitiative sogar „Wackelaugen“ vorgesehen, aber die hätten sich, wie der CEO der Massachusetts Bay Transportation Authority ganz richtig befand, gefährlich lösen können. Und man weiß ja nicht, was alles passiert, wenn einem am Bahnsteig plötzlich so ein Plastikauge in die Pupille fliegt.
Aber grundsätzlich ist die Idee mit den Augen schon gut. Auch beim Metzger grinst einen ja manchmal die Fleischwurst aus der Kühltheke an und sofort geht es einem besser. Oder man freut sich über das heitere Koboldgesicht auf der Leberwurst. Zudem kann sich der auf Mobilität setzende Mensch zwar beim Autodesign aussuchen, ob er eher wie ein widerwärtiges Tiger-Monster dem anderen mit 240 Sachen auf der Überholspur im Rückspiegel erscheinen will oder doch lieber mit einem kindlichen Kleinwagen-Konterfei einfach nur ein bisschen Freude in die Spielstraße bringt. Öffis aber sehen vorn eigentlich immer bescheuert aus.
Bestenfalls wirken sie wie Schlangen. Meist aber erinnern sie eher an Typen, die gerade mit einer Taucherbrille frontal gegen eine Schaufensterscheibe geknallt sind. Spaßaugen sind da immer eine Option. Den deutschen Öffis würde, bei all ihren Problemen, zusätzlich vielleicht noch eine Perücke über der Lokführerkabine guttun. Denn, wenn der Zug nach 90 Minuten dann doch noch einfährt und die Wartenden mit wehenden Locken begrüßt (zum Beispiel so Locken, wie sie der spanische Nationalspieler Cucurella trägt) – man würde doch niemals böse sein.
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