Abermals ertrinken Flüchtlinge, bevor sie Europa erreichen: Vor der Küste Griechenlands sind am Montag 22 Bootsflüchtlinge ertrunken. Mindestens zehn weitere würden vermisst, teilte die Küstenwache mit. Zwei Boote mit insgesamt etwa 70 Menschen an Bord seien vor der Insel Samos unweit der türkischen Küste gekentert. Unter den Ertrunkenen waren demnach auch vier Kinder.
Die meisten Todesopfer befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks im Inneren der Boote. 36 Überlebende konnten gerettet werden, noch immer suchen Rettungshubschrauber und mehrere Schiffe nach Vermissten. Aus welchem Land die Einwanderer kamen, ist bislang nicht bekannt.
Es ist das zweite derartige Unglück vor Griechenlands Küste binnen zwei Monaten. Im März waren vor der Insel Lesbos sieben Menschen ertrunken. Allein in diesem Jahr sind Hunderte Einwanderer aus Afrika und dem Nahen Osten bei der Überfahrt nach Europa ums Leben gekommen.
Griechenland, aber auch Italien und Malta haben die Europäische Union wiederholt aufgefordert, sie bei der Bewältigung des Flüchtlingsandrangs stärker zu unterstützen. Ihre Zahl stieg zuletzt durch den syrischen Bürgerkrieg und die Unruhen in Nordafrika an. In Griechenland hat sich zugleich durch die Wirtschaftskrise eine fremdenfeindliche Stimmung verstärkt.