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Daniel Craig hat bei der Weltpremiere in der Royal Albert Hall seinen dritten James-Bond-Film vorgestellt. Hunderte Fans versammelten sich, um einen Blick auf den berühmtesten Geheimagenten des Königreichs zu erhaschen.
Könnte der alte Herr den Blick senken, er würde wohl vor Erstaunen und Widerwillen den Kopf schütteln. Doch Prinz Albert steht seit 1858 unbeweglich auf dem Sockel vor seinem Konzertsaal und bekam deswegen auch nicht mit, wie am Dienstagabend einer nach Kensington kam, den die Hunderten, wenn nicht Tausenden anwesenden Fans wohl am liebsten umgehend an seiner Stelle auf diesen Sockel gehoben hätten. Daniel Craig stellte bei der Weltpremiere in der Londoner Royal Albert Hall seinen neuesten, seinen dritten Bond-Film vor.
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Stundenlang harrten die Anhänger des Agenten im Nieselregen und der ermüdenden Endlosschleife der besten James-Bond-Titelsongs aus, um den Schauspieler zu sehen, der längst nicht mehr von der Rolle unterschieden wird, die ihn weltberühmt gemacht hat. Ein unspezifisches Raunen erst, dann einzelne spitze Schreie, dann Daniel-Daniel-Chöre sind es, die Craigs Anwesenheit verkünden. Doch es vergeht eine gute halbe Stunde, bis sich der Schauspieler durch das Spalier aus Reportern und die Masse an nicht ganz so berühmten Ehrengästen zu den Stufen der Royal Albert Hall vorgekämpft hat.
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Erst gilt es, für die monströse Beschallung des Events ein Exklusivinterview zu absolvieren, dessen Fragen von "Hatten Sie Angst beim Dreh?" bis hin zu "Wie halten sie sich fit?" reichen. Craigs wenig überraschende Antwort auf die letzte Frage: "Ich gehe ins Fitnessstudio."
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Die aktuellen Bond-Girls Naomie Harris (l.) und Bérénice Marlohe würden Prinz Albert, blickte er nach unten in die ameisenartige schwarze Menge, schon allein deswegen auffallen, weil sie aufwändige Abendroben tragen statt eines schwarzen Smoking und weißen Hemds.
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All jene geladenen Gäste, die nicht ganz so berühmt sind wie Harris und Marlohe - man erkennt sie an sichtbar getragenen, neongrünen Papierarmbändchen und daran, dass sie mehr fotografieren als fotografiert zu werden - könnten zwar recht ungehindert an den Journalisten und Autogrammjägern vorbeigehen. Doch viele von ihnen verweilen nur zu gern auf dem roten Teppich, um selbst einen Blick auf die berühmtesten Gesichter des Abends zu erhaschen.
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Judi Dench übernimmt als Bond Chefin M in Skyfall eine ungewohnt prominente Rolle. Und - so informiert der gesichtslose Rote-Teppich-Sprecher die Menge - sie darf in dem Film zum ersten Mal in ihrer Bond-Karriere fluchen.
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Ralph Fiennes, der Fiesling aus den Potter-Filmen und in Skyfall der Geheimdienstler Gareth Mallory, muss auf seinem Spießrutenlauf über den roten Teppich die Frage beantworten, was die Fans des legendären Doppelnull-Agenten von denen des britischen Zauberlehrlings unterscheidet. "Dass sie ein bisschen härter sind", sagt Fiennes. "Oh, und das Alter natürlich."
Plötzlich geht alles ganz schnell: Die großen und die kleineren Berühmtheiten verschwinden hinter den Flügeltüren der Royal Albert Hall, die Kameramänner drehen ihre Objektive nach hinten, um noch ein paar Bilder von der Menge aufzunehmen. Und dann ...
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... völlig unbehelligt von Society-Reportern und anderen Untertanen, schweben Prinz Charles (r.) und Camilla (2.v.r.) ein. Der Thronfolger meistert die Distanz von den Füßen seines Urahn bis zu den Stufen des Konzertsaals in Rekordzeit, winkt, nickt und verschwindet.
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Als sich die Fans die Skyfall-Plakate von den Absperrgittern als überdimensionierte Souvenirs unter die Arme klemmen, die zehn Polizisten, die an diesem Abend Dienst getan haben, einen kleinen Plausch halten und dann zurück in ihren Minibus steigen, scheint der ganze Spuk vorbei. Prinz Albert auf seinem Sockel seine Ruhe und die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Passanten zurückzuhaben.
Wäre da nicht dieses Fenster im ersten Stock der Royal Albert Hall. Wo Daniel Craig (in diesem Bild 3.v.l.; außerdem: Javier Bardem, ganz l.; Regisseur Sam Mendes, 2.v.r.; Judi Dench und die beiden Bond Girls) noch ein paar Minuten ausharren. Sich die Beine vertreten, scherzen, noch einmal den begeisterten Fans draußen zuwinken und schließlich ...
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... Charles und Camilla die Hand reichen. Schließlich ist James Bond ein Agent ihrer Majestät.