Bluttat von Duisburg:Mafiakiller in Deutschland

Es geschah aus Rache. Die Mafia schlug zu wie nach einer Romanvorlage. In der Nacht zum 15. August 2007 starben sechs Italiener im Kugelhagel. Eine Chronik der Bluttat in Duisburg.

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Es geschah aus Rache. Die Mafia schlug zu wie nach einer Romanvorlage. In der Nacht zum 15. August 2007 starben sechs Italiener im Kugelhagel. Eine Chronik der Bluttat in Duisburg.

Der Tod kommt nach einer fröhlichen Feier in dem italienischen Restaurant Da Bruno: Lehrling Tomasso Francesco V. wurde 18 Jahre alt. Am frühen Morgen des 15. August 2007, um 2.10 Uhr, ist die Feier zu Ende. Draußen wartet das Killerkommando.

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Duisburg; Polizei; Italiener; Tote

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Die Täter eröffnen das Feuer, als die Opfer in ihre Autos einsteigen und heimfahren wollen. In der Nacht zum 15. August 2007 sterben sechs Italiener im Alter zwischen 16 und 39 Jahren im Kugelhagel. Fünf Männer von ihnen sind bereits tot, als die Polizei am Tatort eintrifft. Eine sechste Person stirbt im Rettungswagen an ihren Schussverletzungen.

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Am Ort des Geschehens bietet sich der Polizei ein grausiges Bild. Zwei Autos sind von Kugeln durchsiebt, die Leichen liegen blutüberströmt in und vor den beiden Fahrzeugen.

Einer der beiden Wagen hat ein Duisburger Kennzeichen, der andere Wagen ist in Pforzheim in Baden-Württemberg zugelassen.

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Duisburg; Polizei; Italiener; Tote

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Die Fahrzeuge sind von Einschusslöchern durchsiebt. Die Täter traten offenbar von hinten und von der Seite an die Autos heran und begannen zu schießen.

Bei dem Lieferwagen durchschlugen die Kugeln die Frontscheibe, die Fahrertür und die Motorhaube.

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Die Polizei löst einen Großalarm aus. Es beginnt eine akribische Spurensicherung. Hier durchsuchen zwei Beamte am Tatort Müllsäcke.

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Am Morgen danach rollen die Leichenwagen an, um die Toten abzutransportieren.

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Die Polizei schirmt den Tatort weiträumig ab.

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Bei Angehörigen, den Angestellten des Restaurants und den Duisburgern herrscht Entsetzen. Ein Polizist tröstet in der Nähe des Tatortes zwei Personen.

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Mafia-Morde in Duisburg

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Und immer wieder taucht die Frage auf: Warum?

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Auf einer Pressekonferenz stellt sich die Polizei den Fragen der Journalisten, darunter Hauptkommissar Heinz Sprenger (links), Leiter der Mordkommision, und Kriminaldirektor Ronald Bäumler. Die Duisburger Polizei hält sich bedeckt.

Unterdessen wird von der Polizei in Rom bekannt, dass die sechs Italiener einer Mafia-Fehde zum Opfer fielen. Bei der Schießerei in Duisburg habe es sich um eine Abrechnung unter rivalisierenden Familienclans der 'Ndrangheta aus Kalabrien gehandelt.

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Mafia-Morde in Duisburg

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Dieser idyllische Ort in Kalabrien ist der Ursprung der Blutfehde: Es ist die 4000-Seelen-Gemeinde San Luca am Rande der Aspromonte, einer schwer zugänglichen Gebirgsregion im äußersten Süden Italiens. Den italienischen Ermittlern zufolge dient die Region der 'Ndrangheta seit langem als Rückzugsraum.

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Die Morde in Duisburg gehen offenbar auf die "Vendetta von San Luca" zurück, eine Familienfehde, die ihren Ausgang in einem Karnevalsscherz hatte. Italienischen Medien zufolge habe es damals einen Streit gegeben, der eskaliert war. Weihnachten 2006 sei die Gewalt erneut aufgeflammt, als die Ehefrau des mutmaßlichen Clan-Chefs Giovanni Nirta ermordet wurde. Die Morde in Duisburg waren offenbar ein Racheakt für diese Tat.

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Im Mai dieses Jahres gelingt der italienischen Polizei ein Schlag gegen die 'Ndrangheta: Sie kann insgesamt acht Mitglieder der kalabrischen Mafia festnehmen, darunter auch 'Ndrangheta-Boss Pasquale Condello, der seit Ende der 80er Jahre auf der Flucht war.

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Kurz bevor sich die Bluttat von Duisburg jährt, verbucht die italienische Polizei erneut ein Ermittlungserfolg: In einem Sondereinsatz haben Carabinieri einen der mutmaßlichen Drahtzieher der Mafiamorde verhaftet. Es handelt sich um den 31-jährigen Paolo Nirta.

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Strangio, dpa

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Nirta ist italienischen Medienberichten zufolge der Schwager des 29-jährigen Giovanni Strangio. Er wird seit Monaten mit deutschem und italienischen Haftbefehl weltweit gesucht und soll einer der beiden Killer von Duisburg sein. Ein Jahr nach den grausamen Morden von Duisburg befindet er sich weiter auf der Flucht.

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