Bluttat in Neumünster:Teenager tötet Vater - Motiv unklar

Ein 15-Jähriger aus Neumünster hat gestanden, seinen Vater umgebracht zu haben. Doch trotz des Geständnisses: Über die Hintergünde der unvorstellbaren Bluttat tappt die Polizei noch völlig im Dunkeln.

Vor dem gelb geklinkerten Gebäude in Neumünster-Gadeland stehen Mittelklasseautos, im Hausflur hängt die Hausordnung. Ein Steuerberater hat hier sein Büro. Doch der Anschein von Normalität trügt: In einer der Wohnungen haben die Beamten bereits in der Nacht zum Samstag die Leiche eines getöteten 39-Jährigen gefunden. Dringend tatverdächtig: der 15-jährige Sohn des Mannes.

Mutmaßlicher Mord in Neumünster

Spurensuche am Tatort: Nachdem ein 15-Jähriger in Neumünster gestanden hat, seinen Vater getötet zu haben, sucht die Polizei fieberhaft nach dem Motiv für das Verbrechen.

(Foto: dpa)

Der Jugendliche hat die Tat eingeräumt. Gegen ihn erging Haftbefehl wegen Mordverdachts, derzeit ist er in der Jugendarrestanstalt Schleswig untergebracht. Doch trotz des Geständnisses - die Hintergünde der Bluttat sind noch völlig unklar.

Polizei und Staatsanwaltschaft suchen fieberhaft nach einem schlüssigen Motiv: Ein Streit war demnach vermutlich nicht der Auslöser für das Verbrechen. Die Beamten befragen nun Verwandte, Nachbarn und Freunde. Anwohner beschrieben das Vater-Sohn-Gespann gegenüber der Presse als unauffällig.

Wie genau der 39-Jährige ums Leben kam, wollen die Ermittler mit Hinweis auf das jugendliche Alter des mutmaßlichen Täters nicht sagen. Laut Obduktionsbericht ist er durch massive Gewalteinwirkung gestorben. Ein Mann, der in dem Mehrfamilienhaus arbeitet, sagte, der Hausflur sei voller Blut gewesen - "Tür, Wände, Boden".

Nachbarn hatten in der Nacht zum Samstag Hilferufe gehört und die Polizei alarmiert. Die Beamten fanden den toten Mann nach Angaben der Polizei im Eingangsbereich der Wohnung, der Sohn wurde noch am Ort als Tatverdächtiger festgenommen.

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