Blitzeis in Bayern:130 Unfälle bis 12 Uhr

Blitzeis hat im Freistaat zu mehreren hundert Unfällen und Dutzenden von Verletzten auf glatten Straßen und Gehwegen geführt.

Das Polizeipräsidium Oberbayern registrierte bis zum Mittag rund 130 Unfälle mit 14 Verletzten und einem Sachschaden von knapp 800.000 Euro. Jeweils rund 60 Karambolagen auf extrem glatten Straßen wurden auch aus München und Nürnberg gemeldet. In den Städten blieb es aber zumeist bei Blechschäden.

Blitzeis in Bayern: Glatteis in Memmingen

Glatteis in Memmingen

(Foto: Foto: dpa)

Allein in Nürnberg gingen bei der Rettungsleitstelle des Bayerischen Roten Kreuzes binnen vier Stunden 83 Notrufe über Fußgänger ein, die bei Stürzen Knochenbrüche, Stauchungen und Prellungen erlitten.

Ein schwerer Unfall ereignete sich am Morgen auf der Autobahn A 3 Passau-Regensburg. In der Nähe von Straubing war eine Frau mit ihrem Wagen gegen die Leitplanke geprallt. Als sie zusammen mit ihren drei Kindern ausstieg, schleuderte ein zweites Fahrzeug in die Unfallstelle. Dabei wurde ein 16-Jähriger lebensgefährlich verletzt.

Nach einer frostigen Nacht hatte leichter Regen in den Morgenstunden zunächst in Schwaben und Oberbayern die Straßen und Gehwege in gefährliche Rutschbahnen verwandelt. Querstehende und umgestürzte Lastwagen blockierten vielerorts die Fahrbahnen, besonders an Steigungen ging häufig nichts mehr. Auch auf den Autobahnen kam es zu starken Behinderungen. So musste die A 96 München-Lindau bei Memmingen wegen Eisglätte für mehrere Stunden gesperrt werden. Erst gegen Mittag sorgten steigende Temperaturen für eine Entspannung der Lage.

Auf der Autobahn A 9 München-Nürnberg stürzte am Dreieck Holledau ein mit 23 Tonnen Papier beladener tschechischer Lastwagen auf spiegelglatter Fahrbahn um, der Fahrer wurde verletzt. Auf der Ostumfahrung von München (A 99) ereigneten sich am Morgen nach leichtem Nieselregen innerhalb von 30 Minuten in beiden Richtungen rund 35 Unfälle.

Die Polizei rief am zweiten Adventssamstag dazu auf, die Autos wenn möglich stehen zu lassen und öffentliche Verkehrmittel zu benutzen. Auch der Flugverkehr war vom Blitzeis beeinträchtigt: Auf dem Flughafen München mussten Reisende teils erhebliche Verspätungen in Kauf nehmen, einige Flüge wurden gestrichen. Im Laufe des Vormittags dehnte sich der Glatteisregen auch auf Franken und Ostbayern aus. Die Streudienste waren pausenlos im Einsatz. Lediglich der äußerste Südosten und das westliche Unterfranken blieben von den extremen Witterungsbedingungen verschont.

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