Eine fünf Zentner schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist in Potsdam erfolgreich entschärft worden. Sprengmeister konnten den Blindgänger am Dienstagvormittag in einem Waldstück nahe der Halbinsel Hermannswerder außer Gefecht setzen, indem sie den Zünder entfernten und fernab der Bombe sprengten, berichtete ein Sprecher der Stadt.
Bis 8 Uhr sollten etwa 600 Anwohner in einem Radius von 700 Metern um den Fundort evakuiert werden. Kurz vor der geplanten Sprengzeit war der Sperrkreis jedoch noch nicht vollständig geräumt, weil viele Anwohner erst kurzfristig von der Bombenentschärfung erfahren hatten. Die Bundesstraße B2 wurde vorübergehend gesperrt, was zu langen Staus führte. Auch der Deutsche Wetterdienst befand sich innerhalb des Gebietes, die Mitarbeiter mussten sich in Sicherheit bringen.
Die am Montag entdeckte Fliegerbombe lag in nur 30 Zentimetern Tiefe in einem Waldstück und hatte einen intakten mechanischen Zünder, weshalb sie vor Ort entschärft werden musste.
Es ist mittlerweile der dritte Bombenfund innerhalb kurzer Zeit in der Region. Vergangenen Freitag wurde in Oranienburg ein Blindgänger gesprengt. Auch hier war der Zünder noch intakt. Wenige Tage zuvor hatte eine 100-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg am Berliner Hauptbahnhof den Verkehr stundenlang beeinträchtigt. Der Sprengkörper konnte vor Ort entschärft werden.
Seit der Wende wurden in Potsdam bereits 130 Bomben entschärft oder gesprengt. Im Oktober vergangenen Jahres mussten etwa 10.500 Menschen ihre Wohnungen und Häuser im Wohngebiet Am Stern verlassen. Auf einem Privatgrundstück war eine Bombe entdeckt worden.