Harz:Ein Toter nach Explosion in Blankenburg

Harz: Ein Foto, das die Polizei auf Twitter veröffentlichte, zeigt schwarze Fenster, aus denen Rauch steigt.

Ein Foto, das die Polizei auf Twitter veröffentlichte, zeigt schwarze Fenster, aus denen Rauch steigt.

(Foto: Polizei Magdeburg)
  • Nach einer Explosion in einem fünfgeschossigen Gebäude in Blankenburg in Sachsen-Anhalt gibt es einen Toten und mindestens 15 Verletzte.
  • Einsatzkräfte fanden die Leiche des 78-jährigen Mannes in einer Wohnung des Mehrfamilienhauses, in der die Detonation vermutlich stattgefunden hatte.
  • Die Polizei fand dort mehrere Flaschen Flüssiggas und Weltkriegsmunition.

Bei einer schweren Explosion in einem Mehrfamilienhaus in Blankenburg am Harz ist ein Mensch ums Leben gekommen. Zwei Bewohner seien mit Brandverletzungen in das Spezialkrankenhaus Bergmannstrost in Halle geflogen worden. Zudem seien drei Bewohner schwer und zehn Menschen leicht verletzt worden, teilte die Polizei mit. Vier Polizisten zogen sich Rauchvergiftungen zu. Bei dem Toten handele es sich um einen 78 Jahre alten Mieter der Wohnung, in der sich die Explosion ereignet hatte. In seiner Wohnung seien neben Weltkriegsmunition und Flüssiggasbehältern Geräte zum Heizen mit Gas gefunden worden. Hinweise auf Sprengstoff fand die Polizei zunächst nicht.

Das Haus ist nicht ans Gasnetz angeschlossen gewesen, sagte Bürgermeister Heiko Breithaupt am Freitagmittag bei einer Pressekonferenz. Es werde mit Fernwärme versorgt. "Derzeitigen Erkenntnissen zufolge wurde die Explosion durch Flüssiggas ausgelöst", hieß es von der Polizei. Nun soll die Statik des in dem fünfgeschossigen Gebäudes überprüft werden. "Die Platten in dem Neubaublock haben sich verschoben", sagte der Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse.

Auf Twitter schrieb die Polizei Magdeburg, die Explosion habe sich gegen 8.55 Uhr ereignet. Zuerst waren die Beamten von mindestens 25 Verletzten ausgegangen. Einsatzkräfte suchten zwischenzeitlich auch nach einer vermissten Person. Später wurde Entwarnung gegeben. Seit dem Morgen waren mehr als 200 Einsatzkräfte vor Ort. Bei Eintreffen der Feuerwehr lagen drei Menschen augenscheinlich bewusstlos vor dem Haus, wie Einsatzleiter Alexander Beck von der freiwilligen Feuerwehr sagte. Ein Foto, das die Polizei auf Twitter veröffentlichte, zeigt schwarze Fenster, aus denen Rauch steigt. Rußspuren ziehen sich die Fassade hoch. Die Feuerwehr teilte Bilder des Einsatzes im Internet, die Kräfte vor einer brennenden Wohnung im ersten Stock des Hauses zeigen. Der Bürgermeister sprach von einem "Bild der Verwüstung". Der Sachschaden sei immens, aber noch nicht zu beziffern, hieß es.

Im Polizeirevier Harz in Halberstadt wurde ein Einsatzstab eingerichtet. Zahlreiche Beamte und die Feuerwehr sind vor Ort. Das Haus liegt am Rande der 20 000-Einwohner-Stadt in Sachsen-Anhalt. Der Unglücksbereich wurde weiträumig abgesperrt. Die Kita neben dem Gebäude wurde vollständig evakuiert, teilte die Polizei mit. Dort gab es aber keine Verletzten, alle Kinder seien von ihren Eltern abgeholt worden.

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