Bistum Limburg:Tebartz-van Elst wohnt noch immer in Bischofsresidenz

Bischof Tebartz-van Elst

Hat es offenbar nicht besonders eilig mit seinem Umzug: Bischof Tebartz-van Elst wohnt noch immer in der Bischofsresidenz in Limburg.

(Foto: Fredrik Von Erichsen/dpa)

Ein langer Abschied: Franz-Peter Tebartz-van Elst bewohnt weiter die Bischofsresidenz auf dem Domberg in Limburg. Der Kirchenmann bereite seinen Umzug vor, heißt es vom Bistum. Dort wird bereits das nächste millionenschwere Bauprojekt geplant.

Was macht eigentlich Franz-Peter Tebartz-van Elst? Wie jetzt bekannt wurde, wohnt der umstrittene Geistliche noch immer in der teuren Bischofsresidenz auf dem Limburger Domberg, die ihn sein Amt gekostet hat. Er wohne dort zur Miete und bereite seinen Auszug vor, wird Stephan Schnelle, Pressesprecher des Bistums Limburg, auf der Webseite Katholisch.de zitiert.

Zur Höhe der Miete machte Schnelle keine Angaben. Eine Frist für den Auszug sei dem 54-Jährigen nicht gesetzt worden, heißt es vom Bistum. Nach hr-online-Informationen habe die derzeitige Bistumsleistung dem Bischof bereits Anfang Mai zu verstehen gegeben, dass sein Mietverhältnis kein Dauerzustand sei. Tebartz suche eine Bleibe außerhalb des Bistums, sagte ein Sprecher. Noch "packt er jedoch seine Koffer".

Wo genau der Kirchenmann hinziehen wird, wurde bisher nicht bekannt. Vor zwei Wochen waren Gerüchte aufgekommen, dass Tebartz im Raum Eichstätt suche. Eine mögliche neue Tätigkeiten an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt hatte ein Universitätssprecher nach Medienberichten jedoch umgehend dementiert.

Fünf Millionen für die Sanierung

Offiziell ausgezogen aus dem imposanten Neubau ist aber mittlerweile das Sekretariat des Bischofs, das Büro ist seit dem 1. Mai wieder organisatorisch und räumlich Teil der Bistumsverwaltung. Zwar steckt der Skandal um die Bischofsresidenz dem Bistum Limburg noch in den Knochen, doch Verantwortliche planen schon das nächste millionenschwere Bauprojekt. Für etwa fünf Millionen Euro soll das Priesterseminar saniert werden.

Während einer Pressekonferenz sagte Limburgs Generalvikar Wolfgang Rösch, dass das Bistum mit der Generalsanierung des Priesterseminars in die Zukunft eines für die ganze Diözese "wichtigen und identitätsbildenden Hauses" investiere. Die Bauarbeiten seien von den zuständigen Gremien befürwortet und genehmigt worden: "Das Bistum traut sich zu bauen." Die Kosten für die Sanierung sind "realistisch veranschlagt", so Rösch, der einräumte, dass das Bistum Limburg in seiner jüngsten Vergangenheit Glaubwürdigkeit verspielt habe. Rösch bat zugleich darum, das Bistum nicht nur an dem Tebartz-Skandal festzumachen.

Die Bischofsresidenz in Limburg war in den vergangenen zwei Jahren wegen ihrer luxuriösen Ausstattung in Millionenhöhe in die Schlagzeilen geraten und Gegenstand heftiger öffentlicher Kritik. Sogar außerhalb Europas beschäftigten sich die Medien mit dem Kirchenmann aus Limburg und nannten ihn "Bishop of Bling".

Die Kosten für das Bauprojekt in Höhe von mindestens 31 Millionen Euro und die Verschleierung dieser Kosten hatten entscheidend mit dazu geführt, dass Papst Franziskus am 26. März den Amtsverzicht von Tebartz annahm.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: