Bildstrecke:Meine ersten 100 Westmark

Hosenträger, Radio, Eheringe: Eine Ausstellung in Thüringen zeigt, wofür Ostdeutsche 1989 ihr Begrüßungsgeld ausgegeben haben. Die Fotos stammen von der Städtischen Galerie Sonneberg in Thüringen.

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Günther M. (geb. 1950) "Ich habe mir damals dieses Kassettenradio zugelegt. Kassetten kann man zwar darauf nicht mehr abspielen, aber als Gartenradio taugt es noch allemal. Außerdem habe ich mir noch eine Fußnagelschere für 16,- DM gekauft, die ich immer noch benutze."

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Liesel S. (geb. 1940) "Ich habe mir damals eine Teppichbettumrandung gekauft. So eine hatte ich mir schon immer gewünscht. Sie ist natürlich heute noch in Benutzung."

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Anita S. (geb.1932) "15.11.89 - alles fährt nach dem Westen, wir auch! In Bamberg wollten wir nur den Reiter im Dom sehen. Doch dann kam "OBI". Unser Herz schlug schneller, als wir einen entzückenden künstlichen Weihnachtsbaum sahen. Vorbei die jährliche Sorge der Beschaffung. - Wir freuten uns schon jetzt auf das kommende Fest."

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Fam. E. (geb. 1953, 54, 76, 78, 88) Wir haben alles gespart und auf ein damals angebotenes "DM-Konto" für DDR-Bürger von der Sparkasse eingezahlt. Das Geld haben wir letztendlich benutzt, um das Grundstück für unser Haus zu kaufen."

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Stefan R. (geb.1974) "Ich hatte schon vor der Wende Westgeld besessen, so habe ich mir vom Begrüßungsgeld gleich etwas Ordentliches gekauft - ein Torwarttrikot."

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Angelika J. (geb. 1976) "Ich wollte endlich einen richtigen Schal und nicht immer nur die selbstgestrickten von meiner Mutter."

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Rosmarie G. (geb. 1951) "Ich habe von einem Teil meines Begrüßungsgeldes geschliffene Römergläser erstanden. Sie stehen bis heute als Schmuck in unserer Schrankwand."

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Anne H. (geb.1975) "Ich hab mir damals ein paar hässliche Turnschuhe und einen neonfarbenen Rucksack gekauft, lezteres benutzt meine Nichte jetzt, ersteres meine Mutter im Garten."

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Jan R. (geb. 1971)"Gleich nach der Grenzöffnung bin ich mit einem guten Freund in einem völlig überfüllten Zug nach München gefahren. Dort habe ich mir auch das Begrüßungsgeld abgeholt. In einer Jugendherberge in München-Pullach haben wir dann kostenlos übernachtet und sind verpflegt worden. Uns voraus geeilt war der "Bananenruf", da auf unserem Bett jeweils drei Bananen lagen. Da wir in der Herberge nichts bezahlen mussten, konnte ich mir von meinem Begrüßungsgeld und dem Geld, das ich schon vorher gespart hatte, dieses Radio kaufen."

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Gertrud O. (geb. 1929) "ch habe mir damals vom Begrüßungsgeld diesen Pullover gekauft, den ich auch heute noch nur an Festtagen trage. Um ihn zusätzlich zu schützen, bewahre ich ihn in einem Plastiksack auf. Vom Rest gab's Süßigkeiten für meine Enkel."

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Rica M. (geb. 1976) "Ich wollte Leuchthosenträger, aber ohne Aufdruck. Leider gab es das nicht. Deshalb kaufte ich welche mit Aufdruck und versuchte diese auszuwaschen, was aber nicht gelang. Ich habe die Hosenträger niemals getragen."

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Peter H. (geb. 1969)"Ich habe mir damals diese zwei Platten gekauft. BAP höre ich heute noch und auf der Milli Vanilli Platte war leider nur ein gutes Lied. Ansonsten habe ich das Geld für Tanz, Disco und Kinobesuche ausgegeben."

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Rolf S. (geb. 1935)"Ich war schon vor der Wende zu Besuch in Westdeutschland. Damals habe ich mir als erstes Matchbox-Autos gekauft. Zuvor konnte ich solche Stücke für meine Sammlung nur im Intershop oder als Mitbringsel meiner Verwandtschaft bekommen."

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Regina & Waldemar J. (geb. 1959/1957) "Wir haben uns vom Begrüßungsgeld ein völlig überteuertes Radio für 60,- oder 70,- DM gekauft. Es war auch schon nach kurzer Zeit kaputt. Na ja, wir kannten uns damals eben noch nicht so aus."

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Dr. Reinhard G. (geb.1973) "Ich habe mir damals das Buch ,2000 Jahre Christentum' gekauft, weil es so schön groß war und viele bunte Bilder hatte. Na, das ist natürlich Quatsch. Besser: So etwas gab es eben in der DDR nicht."

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Frank W. (geb. 1972) "Ich kaufte mir vom Begrüßungsgeld eine Lederjacke fürs Motorradfahren. Als ich dann mein neues Auto bekam, habe ich sie nicht mehr so oft benutzt"

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Claus B. (geb. 1956)"Von meinem Begrüßungsgeld habe ich mir in Westberlin drei Dinge geleistet, die ganz bestimmt einmalig bleiben: Konzertkarten für John Cale, die phänomenalen 'Residents' und die 'Sugarcubes'."

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Bettina W. (geb. 1965)"Ich habe mir damals einen Jeansrock, wie ich ihn schon immer haben wollte, gekauft. Er passt auch noch und eigentlich trage ich ihn manchmal, doch im Moment fehlen zwei Knöpfe."

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Rainer R. (geb.1957)"Ich wollte eine West-Jeans. Als sie anfing Löcher zu bekommen, habe ich sie bis zum bitteren Ende als Haushose getragen."

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Corinna T. (geb.1975) "1989 lief die Serie "Janna" im Fernsehen und ich war total begeistert. Das Begrüßungsgeld nutzte ich dann, um mir das Buch zur Serie zu kaufen und es wurde damals eines meiner Lieblingsbücher."

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Lothar R. (geb.1927) "Ich habe damals ein paar neue Hosenträger gebraucht."

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Heike W. (geb. 1974) "Ich wollte damals nicht den gebrauchten Sturzhelm (orange Schüssel) meines Bruders benutzen."

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Birgit R. & Jörg W. (geb. 1966/ 1964) "Wir haben uns vom Begrüßungsgeld einen Radiator gekauft. Wir wohnten damals im Altbau und hatten im Schlafzimmer weder Heizung noch Ofen, aber ein Baby."

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Anderas K. "Ich habe mir zwei Schallplatten gekauft, nämlich Grönemeyer und noch eine von Rondo Veneziano. Die hebe ich schön auf, weil es für mich schöne Erinnerungsstücke an diese Zeit sind."

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Gesine S. (geb. 1969)"Mein Begrüßungsgeld ging für Eheringe drauf. Ich habe am 11. April 1990 geheiratet.Die Ehe hat 9 Jahre und 11 Monate gehalten. Ich bin also glücklich geschieden und trage seit dem keinen Goldschmuck mehr."

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Horst G. (geb.1952)"Ich habe damals von dem Begrüßungsgeld meiner Frau und meiner beiden Söhne etwas abbekommen, um diese Bohrmaschine kaufen zu können. Sie ist ein Werkzeug, das der ganzen Familie nutzt und wird heute natürlich noch gebraucht."

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Birger J. (geb. 1953) Meine erste Westreise bescherte mir 600 SF als Begrüßungsgeld. Ich bekam es von einem Appenzeller Gastgeber, dem Konzeptkünstler H.R. Fricker, der damals durch eine Kunstverkaufs-Aktion für mich Begrüßungsgeld sammelte. So konnte ich meinen Rucksack voll Bücher aus dem Züricher Buchladen und Antiquariat laden und dann noch bei der Rücktour in München bei Zweitausendeins diese Wiederveröffentlichung der "Wolf Biermann zu Gast bei Wolf Neuss" live in Frankfurt 1965 kaufen. Beide Akteure sind darauf in bester Verfassung. Neuss spricht darauf den Text "Onkel Paul schreibt vom Schwarzen Meer", in dem er die Wiedervereinigung aus Sicht des Bulgarien-Billigurlaub-Wessis prophezeit."

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Katharina F. (geb.1983) "Ich habe Weihnachten 1989 von meinen Eltern eine Barbiepuppe geschenkt bekommen, die sie von einem Teil meines Begrüßungsgeldes gekauft haben. Da ich damals von unseren West-Bekannten auch noch eine zweite bekam, bin ich mir nicht ganz sicher, ob es auch wirklich diese Puppe war."

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Tobias H. (geb. 1975) "Die Basslinie hat mein Leben verändert."

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